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Brauchtum: Woher kommt die „Weiberfastnacht“?

Brauchtum : Woher kommt die „Weiberfastnacht“?

Mit der Weiberfastnacht oder Altweiberfastnacht beginnt in Deutschland die heiße Phase des Straßenkarnevals. Immer am Donnerstag vor Rosenmontag stürmen Frauen die Rathäuser und übernehmen symbolisch das Regiment. Doch woher kommt der Brauch?

Was heute mitunter ein wenig bemüht wirkt, muss früher etwas sehr Befreiendes, geradezu Revolutionäres gehabt haben. Der „Wieverfastelovend“, wie es auf Kölsch heißt, wurzelt in seinem Ursprung im Mittelalter. Besonders in Nonnenklöstern ging es damals hoch her. Bei Tage wurde „getanzt und gesprungen“, und des Nachts, wenn die Äbtissin schlafen gegangen war, Karten gespielt, wie es in der historischen Quelle heißt.

Auch die fest zementierten Geschlechterrollen früherer Tage gerieten ins Wanken: Ehefrauen verweigerten ihren Männern in der „verkehrten Welt“ des Karnevals für kurze Zeit den Gehorsam.

Der Brauch, Männern an Weiberfastnacht die Krawatten abzuschneiden, ist dagegen noch nicht so alt: Er kam erst nach 1945 auf. In letzter Zeit ist er auf dem Rückzug - vielleicht auch deshalb, weil weniger Krawatten getragen werden.

(dpa)