Windpark Gereonsweiler : Zehn neue Windenergieanlagen für Linnich
Linnich Mit dem neuen Windpark Gereonsweiler erhöht sich die Anzahl der Windräder in der Rurstadt auf 39. An einer der neuen Anlagen können sich Bürgerinnen und Bürger finanziell beteiligen.
Der neue Windpark Gereonsweiler-Linnich an der B57 ist der vierte auf Linnicher Stadtgebiet und erhöht die Anzahl der Windenergieanlagen auf 39. Damit wird in Linnich so viel Bewegungsenergie des Windes in elektrische Energie umgewandelt, dass die Stadt rein rechnerisch damit versorgt werden könnte.
Wenn es nach dem Bauherrn der jüngsten zehn Anlagen, der Unternehmensgruppe SL Naturenergie aus Gladbeck, gegangen wäre, hätte im Windpark Gereonsweiler noch mehr produziert werden sollen. Vorgesehen waren Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 4,2 Megawatt, realisiert wurden aber solche mit 3,5 Megawatt. Ursächlich dafür war der Gegenwind einer Bürgerinitiative und infolgedessen ein Beschluss des Stadtrates, der die Maximalhöhe auf 190 Meter begrenzt hat – aus Sicht der NATO-Airbase Geilenkirchen-Teveren hätten es bis zu 206 Meter werden können.
Projektleiter Johannes Buhl sieht für die Höhenbegrenzung vonseiten der Politik zwar keine rechtliche Grundlage, sein Unternehmen habe diese Einschränkung, die mit einer Ertragsminderung von 15 Prozent einherging, aber in Kauf genommen, weil sich das Vorhaben bis dahin schon so lange hingezogen habe. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung sind zehn Jahre ins Land gegangen.
Nun drehen sich die Rotoren mindestens 1000 Meter von der Wohnbebauung in Gereonsweiler, Welz und Linnich entfernt und produzieren 90 Millionen kWh Strom pro Jahr. Dabei haben sie Gesellschaft – schließlich stehen in der Nachbarschaft, auf der anderen Seite der Grenze zum Kreis Heinsberg, bereits mehrere Windenergieanlagen südlich der Geilenkirchener Ortsteile Beeck und Lindern.
Die erste Anlage im neuen Windpark ging im August in Betrieb, die letzten beiden sind kurz davor, ans Netz zu gehen. Das Thema Windenergie bleibt aber auf der Linnicher Agenda. Neben den Windparks Gereonsweiler-Linnich, Boslar und Körrenzig-Kofferen-Hottorf gibt es noch das älteste Gebiet, das quasi vom letztgenannten eingerahmt wird. Dort stehen neun kleinere Anlagen, die in die Jahre gekommen sind. Sie sollen zukünftig gegen eine kleinere Zahl größerer Anlagen ausgetauscht werden. Damit die Stadt Linnich bei diesem so genannten Repowering weitergehende Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten hat, wird gerade ein Bebauungsplan aufgestellt. Der alte Windpark war als einziger allein auf Basis eines Flächennutzungsplanes entstanden. Deshalb wird nun nachgeschärft.