1. Region

Warnstreik in der Region Aachen/Düren/Heinsberg

Verwaltungen, Nahverkehr, Kliniken : Warnstreiks in der Region gehen weiter: Das müssen Sie wissen

Die Warnstreiks der Gewerkschaften Verdi und Komba gehen weiter. Welche Folgen das in der Region hat.

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für Dienstag Großkundgebungen in Gelsenkirchen, Mönchengladbach und Köln mit insgesamt mehr als 30.000 Streikenden angekündigt. In Aachen nahmen bereits am Montag rund 5000 Menschen an einem Streikzug teil.

Für Dienstag seien die Beschäftigten aus vielen Bereichen wie kommunalen Verwaltungen, kommunalen Betrieben, Kitas, Jobcenter und Sparkassen zu Warnstreiks aufgerufen, teilte Verdi NRW am Donnerstag mit. Für Bürgerinnen und Bürger werde es an dem Tag erhebliche Einschränkungen in ganz Nordrhein-Westfalen geben, kündigte die Gewerkschaft an. Wir haben die Auswirkungen in der Region für Sie zusammengefasst, sortiert nach unseren Landkreisen. Wir aktualisieren den Artikel fortlaufen.

Städteregion Aachen

Wie die Aachener Ortsgruppe der Komba am Donnerstag mitteilt, sollen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes an gleich drei Tagen die Arbeit niederlegen. Ein Schwerpunkt sind abermals die städtischen Kitas. Viele von ihnen dürften auch am Dienstag geschlossen bleiben oder nur eingeschränkte Betreuungszeiten bieten.

Die Teilnehmerzahl an den Verdi-Demos wird immer größer. So waren es am Montag bereits 5000 Menschen, die durch Aachens Straßen ziehen, um Ihrem Ärger im Tarifkonflikt Luft zu machen. Der Demozug – wie üblich lautstark mit Musik und Trillerpfeifen – machte unter anderem am Städteregionshaus Halt, um die Mitarbeitenden dort „einzusammeln“.

Das Verständnis der Eltern hat auch Grenzen

Am Dienstag streikt zudem etwa in Aachen die Abfallentsorgung. Das Würselener Rhein-Maas-Klinikum rechnet am 21. und 30. März infolge des Streiks mit „leichten bis mittelstarken Einschränkungen in der Patientenversorgung.“

Die Gewerkschaften hatten einen harten Arbeitskampf angekündigt. Dazu passt, dass Komba in Aachen auch für Donnerstag, 23. März, zum Warnstreik aufruft. Alle Beschäftigten der Stadtverwaltung Aachen sowie der städtischen Eigenbetriebe sollen ihre Arbeit niederlegen. Am frühen Morgen wollen die Streikenden von Aachen nach Gelsenkirchen zur zentralen Komba-Kundgebung aufbrechen. Auch die Kolleginnen und Kollegen von Verdi wollen für den andauernden Arbeitskampf mobilisieren. In Kitas, in offenen Ganztagsschulen und in vielen weiteren Bereichen des öffentlichen Dienstes. Auch der ÖPNV ist betroffen. Wie die Aseag mitteilt, werden wie am Montag, auch am Dienstag erneut alle Busse der Aseag im Depot bleiben.

Kreis Heinsberg

Aufgerufen sind auch Beschäftigte des öffentlichen Dienstes im Kreis Heinsberg, darunter alle Kommunalverwaltungen, inklusive der städtischen Kitas, der Eigenbetriebe und Schwimmbäder. Auch die Mitarbeiter der Sparkasse sollen sich am Streik beteiligen. Am Dienstag sollen dann auch die Mitarbeiter bei Westverkehr laut Verdi die Arbeit niederlegen. „Die Maßnahmen dürften Auswirkungen besonders in den Städten Heinsberg und Geilenkirchen haben“, sagt Gewerkschaftssekretär Stephan Frenken auf Nachfrage unserer Zeitung.

Kreis Düren

Am Dienstag, 21. März, wird es erneut zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr kommen. Verdi hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rurtalbus im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen zu einem Warnstreik aufgerufen. „Die eigenen Busse des Unternehmens werden daher am Dienstag von Betriebsbeginn bis Betriebsende nicht fahren“, teilt die Rurtalbus GmbH mit.

Auch die Eigenbetriebe wie der Dürener Service Betrieb (DSB) – und damit die Müllabfuhr in Düren und das Schwimmbad – sind zum Streik aufgerufen. Der DSB teilt in diesem Zusammenhang via Social Media mit, dass es „zu erheblichen Verzögerungen bei der Müllabfuhr im Stadtgebiet Düren kommen kann. Man werde versuchen, sofern es zu Ausfällen kommt, das Montags- und Dienstagsrevier an den nachfolgenden Tagen nachzufahren, kündigt der DSB an. Die betroffenen Bürger werden daher gebeten, die Mülltonnen auch am Mittwoch, Donnerstag und Freitag bereitzustellen.

Eltern sollten sich darüber hinaus darauf einstellen, dass auch die Kita-Betreuung erneut wegbricht. Denn die städtischen Kitas und die kreisweit agierenden Kreismäuse sind ebenfalls zum Streik aufgerufen. Darüber hinaus umfasst die Liste der zum Streik Aufgerufenen den Wasserverband Eifel-Rur, die LVR-Klinik und die Bundeswehr im Kreis Düren.

NRW

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes weitet Verdi die Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen am Dienstag massiv aus. Die Gewerkschaft hat vielerorts Beschäftigte aus Verwaltungen, kommunalen Betrieben, kommunalen Kitas, Jobcentern und Sparkassen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In etlichen Nahverkehrsbetrieben ist das der zweite Streiktag in unmittelbarer Folge. Es werde erhebliche Einschränkungen im ganzen Bundesland geben, hatte die Gewerkschaft im Vorfeld erklärt.

Zu drei Großkundgebungen in Gelsenkirchen, Mönchengladbach und Köln erwartet Verdi am Dienstag mehr als 30.000 Streikende. Verdi-Chef Frank Werneke will auf der Großkundgebung in Köln knapp eine Woche vor der dritten und möglicherweise entscheidenden Tarifrunde sprechen. Nach Angaben der Gewerkschaft beziehen sich die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen allein in Nordrhein-Westfalen auf 640.000 Angestellte. Verdi will um Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern für die Aktion werben.

Im bundesweiten Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes für Beschäftigte von Bund und Kommunen fordern Verdi sowie der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am 27. März.

(red)