Unikliniken Aachen und Münster : Virtuelles Krankenhaus für Covid-Erkrankte nachgefragt
Aachen/Münster Von der Expertise der Unikliniken Aachen und Münster per Online-Schalte haben seit dem Start des sogenannten Virtuellen Krankenhauses bereits 300 Covid-19-Patienten profitiert.
Wie das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, haben sich Ärzte aus kleineren Krankenhäusern bereits in 2000 telemedizinischen Sitzungen von den Uniklinik-Experten bei der Behandlung von schwerkranken Corona-Patienten beraten lassen. Zur Zeit nehmen demnach 39 Krankenhäuser die Online-Beratung zu intensivmedizinischen und infektiologischen Fragen regelmäßig in Anspruch.
Das Projekt war Ende März mit Beginn der Coronavirus-Pandemie gestartet worden und soll Stück für Stück auch auf weitere Krankheiten und Fachdisziplinen ausgeweitet werden. Das Land stellt dafür rund 11,5 Millionen Euro bereit. Das Virtuelle Krankenhaus soll damit fachärztliche Expertise, die ansonsten nur in Spezialkliniken vorgehalten werden kann, digital im gesamten Land verfügbar machen.
Mit der virtuellen Beratung für die Corona-Versorgung seien als Vorstufe bereits wichtige Strukturen dafür geschaffen worden, betonte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). „Ob man in der Stadt oder auf dem Land lebt, darf beim Zugang zu Spitzenmedizin keine Rolle spielen“, so Laumann weiter. Das Angebot soll in absehbarer Zeit fester Bestandteil der Regelversorgung werden, hieß es weiter.
Positiv fällt auch die Zwischenbilanz der beteiligten Klinikdirektoren aus. Mit dem Virtuellen Krankenhaus gelinge es häufig, die Patienten weiter wohnortnah zu versorgen, lobte Hugo van Aken, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Münster: „Ein Großteil der stationär aufgenommenen Erkrankten kann im Krankenhaus vor Ort verbleiben.“