Schienenverkehr : Viele Verspätungen und Ausfälle bei Nahverkehrszügen im Herbst
Düsseldorf In manchen Wochen trifft es Bahnpendler besonders hart: Züge verspäten sich reihenweise oder fallen ganz aus. Im vergangenen Herbst scheint eine solche Zeit gewesen zu sein.
Streckenüberlastung, Fahrzeugprobleme, Baustellen und zu wenig Lokführer haben Bahnfahrern im NRW-Nahverkehr im vergangenen Herbst zu schaffen gemacht. Acht von zehn Nahverkehrszügen waren im Zeitraum September bis November pünktlich, hatten also weniger als vier Minuten Verspätung. Dies berichtet das NRW-Verkehrsministerium in einer Vorlage für die nächste Sitzung des Verkehrsausschusses im NRW-Landtag an diesem Mittwoch. Die „WAZ“ hatte zuvor berichtet.
Am unpünktlichsten waren Regionalexpress-Züge. Nur gut 73 Prozent fuhren im Herbst nach Fahrplan. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2017 lag die Quote laut Qualitätsbericht für den Nahverkehr NRW-weit noch über 81 Prozent. Bei den Regionalbahnen waren es im vergangenen Herbst gut 83 Prozent (2017: 87 Prozent), bei den S-Bahnen waren 83 Prozent (2017: 91 Prozent) pünktlich.
Einige Fahrten fielen auch ganz aus. Insgesamt lag die Ausfallquote bei 5,5 Prozent einschließlich vorhersehbarer Ausfälle etwa durch Sperrungen wegen Baustellen. Von den 5,5 Prozent entfielen 2,4 Prozentpunkte auf unvorhersehbare Ausfälle etwa durch fehlende Züge oder Lokführer. 2017 lag diese Quote noch bei nur 1,2 Prozent.
Eine wichtige Ursache für die geringe Pünktlichkeit im Nahverkehr sieht das Ministerium auch in den Verspätungen des Fernverkehrs. Diese wirkten sich in vielen Fällen direkt auf den Nahverkehr aus, weil Fernverkehrszügen in der Regel auch gegenüber pünktlichen Nahverkehrszügen Vorrang eingeräumt werde. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag von September bis November 2018 unter 72 Prozent.