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Wetterbilanz 2021 für NRW: Verheerender Starkregen und zu warm

Wetterbilanz 2021 für NRW : Verheerender Starkregen und zu warm

Das Jahr 2021 war in Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt zu warm – und geprägt von außergewöhnlichen Wetterereignissen. Das gilt temperaturmäßig auch für den Jahreswechsel.

Bis zu 16 Grad an Silvester: Der Jahreswechsel wird in NRW  geradezu frühlingshaft mild. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet im Verlauf des Freitags zeitweise etwas Regen, aber böigen Wind, der vereinzelt Sturmstärke erreichen kann. Auch in der Silvesternacht bleiben die Temperaturen mit Werten zwischen 5 und 10 Grad recht angenehm. Der Neujahrstag startet bewölkt, das Thermometer zeigt dann wieder bis zu 15 Grad.

Das Jahr 2021 war in NRW im Durchschnitt zu warm - und geprägt von außergewöhnlichen Wetterereignissen: Der Starkregen im Juli führte zu der verheerenden Flutkatastrophe, die ganze Landstriche verwüstete. Von der Kölner Bucht bis zur Eifel fielen allein am 14. Juli Rekordmengen von über 100 Litern Regen pro Quadratmeter, wie der DWD am Donnerstag in seiner Jahresbilanz mitteilte. Der höchste Tagesniederschlag wurde an der DWD-Station Wipperfürth-Gardeweg mit 162,4 Litern pro Quadratmeter gemessen.

Die Niederschlagsmenge für ganz NRW lag in diesem Jahr mit durchschnittlich 860 Litern je Quadratmeter leicht unter dem Mittel der Referenzperiode von 1961 bis 1990 (875 Liter).

Die Durchschnittstemperatur betrug 9,7 Grad und war damit erneut höher als der Referenzwert (9,0 Grad). Im Februar fielen die Temperaturen stellenweise auf unter minus 20 Grad. Auf den frostreichsten April seit Messbeginn folgte der zweitwärmste Juni. Die Sonne schien in NRW insgesamt 1500 Stunden und damit im Ländervergleich eher selten. Die Zahlen sind Mittelwerte aller DWD-Messstationen im jeweiligen Bundesland.

Bundesweit war das Jahr 2021  das elfte zu warme Jahr in Folge. Mit einer Durchschnittstemperatur von 9,1 Grad habe das Jahr um 0,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 gelegen, so der DWD.

Insgesamt sei 2021 ein eher durchschnittliches Wetterjahr gewesen. Die Gesamtbilanz: durchschnittlich nass, leicht zu sonnig und zu warm. Doch das bezieht sich auf die statistischen Durchschnittszahlen. Die Bilanz fällt zwiespältig aus - besonders mit Blick auf die Extremwetter-Ereignisse, allen voran die Flutkatastrophe im Juli nach großflächigem Starkregen. 

Die gewaltigen Folgen der Katastrophe, bei der allein im rheinland-pfälzischen Ahrtal 134 Menschen ums Leben kamen, lässt andere Wetter-Besonderheiten des Jahres in den Hintergrund rücken. Dabei gab es noch weitere Auffälligkeiten.

So kam es im Februar zu heftigen Schneefällen und extremen Frösten in der Mitte Deutschlands. Am Morgen des 10. Februar wurde in Mühlhausen, 40 Kilometer nordwestlich von Erfurt, mit minus 26,7 Grad nicht nur ein neuer Stationsrekord gemessen, sondern auch der deutschlandweit tiefste Jahreswert 2021.

Einem kurzen „Frühsommer“ Ende März folgte der kälteste April seit 40 Jahren. Der Juni ging als drittwärmster in die deutsche Wettergeschichte ein. Berlin-Tempelhof und die etwa 50 km südlich gelegene Station Baruth meldeten am 19. Juni mit 36,6 Grad den deutschlandweiten Höchstwert im Jahr 2021.

(dpa)