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Urteil steht an: Fußgänger bei mutmaßlichem Autorennen totgefahren

Urteil steht an : Fußgänger bei mutmaßlichem Autorennen totgefahren

Bei einem mutmaßlich illegalen Autorennen wird ein Fußgänger erfasst, durch die Luft geschleudert und tödlich verletzt: Im Prozess um den Vorfall in Mönchengladbach wird am Dienstag das Urteil gegen die beiden Angeklagten erwartet.

Sie sollen sich im Juni 2017 das Rennen in der Innenstadt geliefert haben. Als in der Tempo-40-Zone ein Fußgänger querte, bremste der 29-Jährige noch ab, erfasste aber laut Staatsanwaltschaft den 38 Jahre alten Fußgänger noch mit Tempo 80. Das Opfer wurde durch die Luft geschleudert und erlitt tödliche Schädelverletzungen.

Der Unfallfahrer hatte zwar gestanden, viel zu schnell gefahren zu sein, will sich aber kein Rennen geliefert haben. Die Staatsanwaltschaft forderte wegen vorsätzlicher Verkehrsgefährdung und fahrlässiger Tötung zwei Jahre und zehn Monate Haft, die Verteidigung eine Bewährungsstrafe. Für den 26 Jahre alten Mitangeklagten plädierte die Anklage wegen vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs in Tateinheit mit Unfallflucht auf ein Jahr und zwei Monate Haft auf Bewährung, die Verteidigung forderte eine Geldstrafe auf Bewährung.

Der verschärfte Strafrahmen von bis zu zehn Jahren Haft war erst nach der angeklagten Tat in Kraft getreten. Das Landgericht hatte eine Mordanklage gegen den 29-Jährigen abgelehnt, da die Richter keinen hinreichenden Tatverdacht für einen Tötungsvorsatz sahen.

(dpa)