Landgericht Aachen : Urteil im Revisionsverfahren gegen „Brummi-Andi“ erwartet
Aachen Im teilweise neu aufgerollten Verfahren gegen den Serienstraftäter „Brummi-Andi“ hat die Anklage vor dem Landgericht Aachen eine geringere Strafe beantragt. Am Freitag fällt womöglich das Urteil.
Vor dem Landgericht Aachen geht am Freitag um 10 Uhr der Revisionsprozess gegen den als Serienstraftäter bekannt gewordenen „Brummi-Andi“ weiter. Nachdem am Dienstag Anklage und Verteidigung die Plädoyers hielten, wird mit einem Urteil der 6. großen Strafkammer gerechnet. Allerdings hatte der Angeklagte am vorhergehenden Verhandlungstag sein letztes Wort nach weit mehr als einer Stunde nicht beendet und wollte es am Freitag fortsetzen.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Verringerung der Strafe auf drei Jahre und neun Monate wegen Sachbeschädigung, Bedrohung, Beleidigung und Fahrens ohne Führerschein beantragt. Die Verteidiger forderten höchstens drei Jahre beziehungsweise eine mildere Strafe.
Der 35-Jährige sitzt seit zweieinhalb Jahren in Untersuchungshaft. Er hatte als Jugendlicher mit gestohlenen Lastwagen Touren unternommen und dabei im Alter von 14 Jahren einen Polizisten getötet. Der Fall hatte viele Schlagzeilen gemacht. Wegen weiterer Straftaten wurde er mehrfach verurteilt, er saß mehr als elf Jahre im Gefängnis.
Das Aachener Gericht hatte „Brummi-Andi“ Anfang 2019 wegen 20 Straftaten zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, unter anderem wegen schwerer Brandstiftung in Tateinheit mit versuchter gefährlicher Körperverletzung. Angeklagt waren damals 72 Taten.
Das Urteil hatte der Bundesgerichtshof zur Neuverhandlung von zehn Taten nach Aachen zurückverwiesen. Die Bundesrichter beanstandeten teils die Urteilsgründe, teils das Strafmaß.