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Nach Tod durch Zellenbrand: Untersuchungsausschuss zu Häftlingstod mit Zeugenvernehmung gestartet

Nach Tod durch Zellenbrand : Untersuchungsausschuss zu Häftlingstod mit Zeugenvernehmung gestartet

Aufklärung ohne Öffentlichkeit: Im Fall des irrtümlich verhafteten und nach einem Zellenbrand gestorbenen Syrers Amad A. hat ein Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags am Dienstag mit der Beweisaufnahme begonnen.

Der Start in Düsseldorf verlief holprig, weil der erste Zeuge, ein 60 Jahre alter Staatsanwalt aus Kleve, sich weigerte, öffentlich auszusagen. Seine Genehmigung lasse nur eine nicht-öffentliche Aussage zu, so der Ermittler.

Der Ausschussvorsitzende Jörg Geerlings (CDU) sah dies zwar anders, konnte aber kurzfristig keine Klärung herbeiführen: Sämtliche Zeugen würden daher zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen, sagte Geerlings. Am Dienstag sollten noch zwei weitere Staatsanwälte aussagen.

Der hellhäutige Syrer Amad A. soll im Juli 2018 mit einem dunkelhäutigen Mann aus dem afrikanischen Mali verwechselt und verhaftet worden sein. Wochenlang hatte der 26-Jährige in Kleve im Gefängnis gesessen und laut externem Sachverständigen schließlich einen Brand in seiner Zelle gelegt. Infolge der schweren Verbrennungen war er im September in einer Klinik gestorben.

 Spuren des Brandes in der Zelle 143 sind in der Klever Justizvollzugsanstalt zu sehen.
Spuren des Brandes in der Zelle 143 sind in der Klever Justizvollzugsanstalt zu sehen. Foto: dpa/Markus van Offern
(dpa)