Düsseldorfer Karneval : Christen, Juden und Muslime zusammen auf Rosenmontagswagen
Düsseldorf Christen, Juden und Muslimen feiern im Düsseldorfer Karneval wie schon im Vorjahr gemeinsam auf einem „Toleranzwagen“. Unter dem Sessionsmotto „Unser Rad schlägt um die Welt“ nimmt der Wagen am Rosenmontagszug teil.
Das kündigten Vertreter der jüdischen Gemeinde, der katholischen und evangelischen Kirche sowie eines muslimischen Karnevalsvereins am Montag an. Die gemeinsame Teilnahme 24. Februar sei auch ein Signal, dass Antisemitismus, Extremismus und Diskriminierung keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürften.
In Zeiten des zunehmenden Antisemitismus und der Islamophobie „braucht es diesen Wagen ein zweitens Mal“, sagte für den Evangelischen Kirchenkreis in Düsseldorf Superintendent Heinrich Fucks. Beteiligt ist ein derzeit in Gründung befindlicher muslimischer Karnevalsverein. Die meisten der bislang 19 Mitglieder seien homosexuelle Muslime, erklärte der Vorsitzende dieses Vereins, Ataman Yildirim.
Auf dem von Düsseldorfs Karnevalswagenbauer Jacques Tilly gestalteten Toleranzwagen fahren 32 Teilnehmer mit. Geworfen würden koschere Kamelle, berichtete Michael Szentai-Heise von der Jüdischen Gemeinde. Gemäß den Regeln des Düsseldorfer Karnevals darf ein Mottowagen nur zweimal im Zug mitfahren und muss dann demontiert werden. Es werde sicher anschließend weitere Initiativen geben, erklärten Beteiligte.