Verdi : Tausende beteiligen sich an Warnstreiks im NRW-Einzelhandel
Düsseldorf Über 3000 Beschäftige aus mehr als 120 Einzelhandelsbetrieben in ganz Nordrhein-Westfalen haben sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Freitag an Warnstreiks beteiligt.
Arbeitsniederlegungen habe es unter anderem in Filialen von Saturn, Galeria Karstadt Kaufhof, H&M und Primark gegeben, sagte eine Gewerkschaftssprecherin in Düsseldorf. Auch Lebensmittelgeschäfte seien bestreikt worden. In Düsseldorf und Dortmund gab es zwei zentrale Streikversammlungen.
Mit den Warnstreiks wollte die Gewerkschaft ihren Forderungen bei den Tarifverhandlungen für den nordrhein-westfälischen Einzelhandel Nachdruck verleihen. Verdi fordert für die Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6,5 Prozent, mindestens aber 163 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem will die Gewerkschaft die Allgemeinverbindlichkeit für ihre Tarifverträge im Einzelhandel erreichen, so dass die Regelungen für alle Unternehmen und alle Beschäftigten gelten.
Die Arbeitgeber hätten bislang lediglich eine Anhebung der Löhne um 1,5 Prozent zum 1. Mai 2019 und weitere 1,0 Prozent ab dem 1. Mai 2020 angeboten. Damit liege das Angebot noch unter der Inflationsrate und bedeute de facto Reallohnverluste für die Beschäftigten, kritisierte die Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. Die Tarifverhandlungen sollen am 6. Juni in Düsseldorf fortgesetzt werden.