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Stolberg: Mutmaßlicher Unfallverursacher nicht unter Alkoholeinfluss

Tödlicher Unfall in Stolberg : Mutmaßlicher Unfallverursacher stand nicht unter Alkoholeinfluss

Aus Sicht der Polizei sind die Ermittlungen zu dem verheerenden Verkehrsunfall, der sich kurz vor Weihnachten auf der Würselner Straße zwischen Stolberg und Aachen-Verlautenheide ereignete, „weitgehend“ abgeschlossen.

Bei dem Unfall am 22. Dezember starben fünf Menschen, nachdem ein 20-jähriger BMW-Fahrer mit erhöhter Geschwindigkeit in einen entgegenkommenden Opel Astra gefahren war, der völlig ausbrannte. In diesem Wagen starb eine Mutter mit ihren 16 und 17 Jahre alten Kindern.

Obduktionsergebnis liegt vor

Inzwischen liegt das vorläufige Obduktionsergebnis vor. Demnach steht fest, dass der Opel von dem 17-Jährigen gelenkt wurde. Seine Mutter saß als „ordnungsgemäße Begleitperson“ neben ihm, steht in dem Bericht.

Die Polizei hatte schon vor Wochen mitgeteilt, dass der mutmaßliche Unfallverursacher „mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit“ unterwegs gewesen sei. Vorgeschrieben ist an der Unfallstelle eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. Der BMW-Fahrer habe „offensichtlich“ versucht eine Radaranlage zu umfahren, um nicht registriert zu werden. „Um die in der Fahrbahn eingelassene Kontaktschleife nicht zu berühren, benutzte er die Gegenfahrspur“, hatte die Polizei festgestellt.

Inzwischen liegt auch das Ergebnis seiner Blutuntersuchung vor. Der 20-jährige Marvin H. aus Herzogenrath habe weder unter Alkohol- noch Drogeneinfluss am Steuer des BMW gesessen, der ihm nicht gehörte, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Fahrer und eine ebenfalls 20 Jahre alte Beifahrerin hatten den Unfall schwer verletzt überlebt. Zwei weitere Insassen in dem Fahrzeug starben an den Unfallfolgen. Bislang hat sich Marvin H. zum Unfallhergang nicht eingelassen, als Beschuldigter muss er das auch nicht.

Die Polizei hat die Handys der BMW-Insassen sichergestellt. Ob sie als Beweismittel ausgewertet werden, entscheidet die Staatsanwaltschaft in Aachen. Derzeit ist noch nicht geklärt, ob die vier Insassen in dem ebenfalls völlig zerstörten BMW angeschnallt waren.

Vielleicht bringt ein Rekonstruktionsgutachten, das erst in einigen Wochen erwartet wird, mehr Erkenntnisse. Im Laufe des Jahres ist dann mit einer Anklage gegen den mutmaßlichen Unfallverursacher zu rechnen, der möglicherweise nach Jugendstrafrecht behandelt wird. Bislang wird wegen „fahrlässiger Tötung“ gegen ihn ermittelt.

Die Opfer des Verkehrsunfalls sind inzwischen alle beigesetzt. „Die Aachener Polizei bedankt sich ausdrücklich bei allen Ersthelfern, Helfern, Betreuern, Seelsorgern und Bediensteten der Kommunen. Im Rahmen dieses Unfalls hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, mitzuhelfen, zu unterstützen und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten“, sagt ihr Sprecher.