Entwicklung „zyklisch“ : Sprunghafter Anstieg der Suizide hinter Gittern
Düsseldorf In den nordrhein-westfälischen Gefängnissen hat es in diesem Jahr einen sprunghaften Anstieg der Suizide gegeben.
Bis Ende September brachten sich bereits 72 Prozent mehr Häftlinge um als im gesamten Vorjahr, wie aus einem Bericht des NRW-Justizministeriums hervorgeht. Im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres hat sich die Zahl der Selbstmorde von 8 auf 19 sogar mehr als verdoppelt.
2019 und 2018 waren jeweils elf Suizide hinter Gittern registriert worden. Am 21. September diesen Jahres hatte sich bereits der 19. Gefangene umgebracht. Eine konkrete Ursache für den Anstieg könne er nicht erkennen, sagte NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) am Mittwoch auf Nachfrage der Opposition im Rechtsausschuss des Landtags.
Die Entwicklung sei langfristig betrachtet schon immer „zyklisch“ gewesen. „Jeder Suizid ist einer zu viel“, sagte Biesenbach. Man versuche, wie bereits angekündigt, mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Zahl der Fälle zu senken.
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