Hochwasser : Rund 300 Höfe mit Schäden an Ställen und Gebäuden
Köln/Münster Felder wurden von Fluten überrollt und Müll auf Äckern angespült. Doch auch Ställe, landwirtschaftliche Maschinen und Bauernhäuser wurden vom Hochwasser beschädigt. Vier Wochen danach werden die Schäden noch erfasst.
Vier Wochen nach der Flutkatastrophe werden die bei Bauern entstandenen Schäden deutlicher. Auf etwa 300 Höfen in Nordrhein-Westfalen gebe es Flutschäden an Ställen, Häusern oder Maschinen, teilte die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Damit hat sich die Zahl gegenüber einer ersten Schätzung, als noch von 100 betroffenen Hofstellen die Rede war, deutlich erhöht. Viele Landwirte hätten sich bereits gemeldet. Das Hochwasser hatte vielerorts Felder mit Zuckerrüben, Getreide, Mais, Kartoffeln und Grünland überschwemmt und die Ernte teils vernichtet.
Die meisten Hochwasserschäden in der Landwirtschaft gebe es im Raum Aachen, im Kreis Düren und im Kreis Euskirchen, sagte Kammersprecher Bernhard Rüb. Betroffen seien auch Landwirte aus den Kreisen Rhein-Sieg, Rhein-Erft, Viersen, Heinsberg sowie Gebiete an der Wupper und deren Nebenflüssen.
„Es gibt auch große Verluste an Futtervorräten“, berichtete der Sprecher. Auf den Feldern seien Heu- und Strohballen von dem Hochwasser mitgerissen worden. Die nach drei Dürrejahren ohnehin getroffenen Landwirte wollten den Wiederaufbau planen und warteten auf eine Aussage über die Verteilung der Hilfsgelder.
Die Landwirtschaftskammer hat unterdessen im Auftrag der Landesregierung mit der Untersuchung von Pflanzen auf Schadstoffe begonnen. Dafür werden Proben von 150 ausgewählten Äckern und Wiesen genommen, die überflutet waren. Erste Ergebnisse lägen in etwa zwei Wochen vor, sagte der Sprecher. Das Hochwasser hatte auch Autos, Öltanks und Haushaltsgeräte mitgerissen und auf Felder gespült. Die Proben sollen unter anderem auf Schwermetalle und Spuren von Mineralöl untersucht werden.