Innenministerkonferenz : Reul stellt Erfahrungen mit Frühwarnsystem gegen Amokläufe vor
Düsseldorf NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) will in der Innenministerkonferenz über erste Erfahrungen mit dem in Nordrhein-Westfalen erprobten Frühwarnsystem gegen Amokläufe berichten.
Bis August seien in NRW 35 Prüffälle bearbeitet worden. Dabei habe sich gezeigt, dass andere Behörden die Gefahr durch Maßnahmen verringern können, die der Polizei nicht zur Verfügung stehen, hieß es aus dem NRW-Innenministerium. Die Konferenz findet bis Freitag in Stuttgart statt.
Das System mit dem Namen „Periskop“ kann nach Ansicht Reuls das Risiko von Amokläufen minimieren. „Oft senden die Täter im Vorfeld Signale, wir müssen sie aber auch frühzeitig erkennen, bewerten und entsprechend handeln“, berichtet Reul.
Das Konzept habe sich in der Pilotphase bewährt, die Resonanz anderer Institutionen wie Gesundheitsbehörden oder Schulen sei nach anfänglicher Skepsis äußerst positiv. „Wir prüfen nun, ob wir Periskop auch in weiteren NRW-Polizeibehörden einführen.“ „PeRiskoP“ steht für Früherkennung von und Umgang mit Personen mit Risikopotenzial.
Bei vergangenen Amoktaten hätten Täter vorher regelmäßig Andeutungen gemacht, seien bei Routinekontrollen der Polizei aufgefallen oder hätten als „Vielschreiber“ Behörden mit Briefen zugeschüttet. Solche „tickenden Zeitbomben“ sollten rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen werden.