Besonders „Best Ager“ schwingen sich aufs Rad : Radtourismus-Boom durch E-Bikes und Greta-Effekt
Düsseldorf Reisen mit dem Fahrrad werden immer beliebter. Und die Radler sind ausgabefreudig. Damit der Radtourismus weiterhin rund läuft, ist den Verbänden zufolge noch einiges zu tun.
Der zunehmende Verkauf von E-Bikes und der sogenannte Greta-Effekt haben den Radtourismus zusätzlich angekurbelt. Das betonten am Mittwoch Ruhr Tourismus und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) bei ihrem nach eigenen Angaben ersten nationalen Radtourismus-Kongress in Duisburg.
Am gesamten Tourismus in Deutschland habe der Radtourismus inzwischen einen Anteil von etwa 10 Prozent. Rund 5,5 Millionen Menschen bundesweit hätten 2018 eine Radreise unternommen, sagte ADFC-Bundesvize Frank Hofmann. Lust an Bewegung, Interesse an der Natur und das Erkunden einer Region seien die Hauptantreiber.
Gefragt seien Reisen per Fahrrad vor allem bei Paaren zwischen 45 und 65 Jahren, aber auch bei Ruheständlern. Diese „Best Ager“-Zielgruppe werde weiter zulegen, meinte Hofmann. Die Verbände sehen aber noch viel „Luft nach oben“.
Die Qualität der Radfernwege - ihre Beschaffenheit oder Beschilderung - falle regional sehr unterschiedlich aus, so Hofmann. Wenn man Deutschland „richtig attraktiv für Radreisende“ machen wolle, brauche es einheitliche Standards und eine nationale Entwicklungsagentur beim Bundesverkehrsministerium. Derzeit gibt es den Angaben zufolge bundesweit ein touristisches Radroutennetz von rund 76.000 Kilometern und mit 250 Fernwegen.