24 Jahre nach der Tat : Prozess im Mordfall „Sandkuhle“ beginnt im April
Aachen Mehr als 24 Jahre nach der Entdeckung der Leiche von Wilfried Kalitz aus Würselen beginnt jetzt in Aachen der Mordprozess gegen einen 51 Jahre alten Mann. Der Tote war erst im September 2020 identifiziert worden.
Das Verfahren solle am 20. April beginnen, teilte das Landgericht Aachen am Donnerstag mit. Im Mordfall „Sandkuhle“ hatte das Opfer mehr als 20 Jahre lang nicht identifiziert werden können. Der Fall war zwischenzeitlich ein sogenannter „Cold Case“ geworden.
Doch nach der Veröffentlichung eines neuen Phantombildes in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ war nach Hinweisen die Identität des Opfers im September 2020 bekannt geworden. Der Getötete war demnach der damals 43 Jahre alte Wilfried Kalitz aus Würselen.
Seine Leiche war am 8. Dezember 1996 an einem abgelegenen Abhang bei Rheurdt-Schaephuysen im Kreis Kleve entdeckt worden, rund 100 Kilometer von Aachen entfernt. Bei neuen Ermittlungen im Umfeld des Opfers geriet ein Mann unter Mordverdacht. Der heute 51-Jährige wurde am 30. September 2020 festgenommen.
Er soll zusammen mit einem weiteren, inzwischen gestorbenen Komplizen den 43-Jährigen grausam und aus Habgier umgebracht haben. Bei der Tat soll es um 5000 D-Mark (rund 2550 Euro) gegangen sein.
Festgenommen worden war der Mann vom damaligen Leiter der Mordkommission in Krefeld, Gerhard Hoppmann. Der Beamte hatte schon 1996 am Fundort der Leiche ermittelt und den Fall später wieder aufgerollt. Eine Handvoll Zeugen habe sich nach einem neuen Aufruf gemeldet, hatte er im vergangenen Herbst berichtet. Einige von ihnen hätten auch deshalb fast 24 Jahre geschwiegen, weil sie in einer persönlichen Beziehung zu den Tatverdächtigen standen.
Der Angeklagte ist in Untersuchungshaft. Für den Prozess am Landgericht sind acht Verhandlungstage geplant.