Ende der Beweisführung geplant : Prozess gegen mutmaßliche Rizin-Bombenbauer auf der Zielgeraden
Düsseldorf Der Prozess gegen die mutmaßlichen Rizin-Bombenbauer von Köln neigt sich dem Ende zu. Der Vorsitzende Richter in dem Verfahren am Oberlandesgericht Düsseldorf sagte am Freitag, es sei geplant, am 5. November die Beweisaufnahme zu beenden.
Da unklar ist, ob die Verteidigung weitere Anträge stellen wird, sind vorsorglich Termine bis zum Jahresende gemacht worden. In dem im Juni begonnenen Verfahren wird einem 30-jährigen Tunesier und seiner 43 Jahre alten deutschen Ehefrau die Vorbereitung eines Anschlags mit einer Biowaffe vorgeworfen. Ihnen drohen je bis zu 15 Jahre Haft.
Zu den Vorwürfen schweigen sie bislang. Die Angeklagten sollen im vergangenen Jahr einen biologischen Kampfstoff für einen Terroranschlag in Deutschland hergestellt haben. Das Paar hatte laut Anklage begonnen, hochgiftiges Rizin aus Tausenden Rizinus-Samen zu gewinnen. Sie wurden im Juni beziehungsweise Juli 2018 festgenommen.
Im Prozess stehen unter anderem noch Zeugenbefragungen an. Dabei geht es insbesondere um die Rolle der Ehefrau in dem Fall. Laut Anklage soll das Paar in einer Kölner Tierhandlung einen Hamster gekauft haben, um das Gift zu testen. Bislang wurden schon Zeugen gehört, um die Kaufumstände zu klären. So geht es darum, ob die Frau beim Kauf dabei war und ob sie wusste, was mit dem Tier passieren sollte. Die Verteidigung will mit weiteren Zeugen diese Punkte hinterfragen.