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Polizeigewerkschaft NRW fordert mehr Personal für Hochrisiko-Spiele

Brisante Bundesliga-Duelle : Polizeigewerkschaft NRW fordert mehr Personal

In der kommenden Bundesliga-Saison gibt es deutlich mehr Hochrisiko-Spiele in NRW. Die Gewerkschaft der Polizei verlangt mehr Einsatzkräfte - und härtere Strafen für Randalierer.

So groß die Freude bei den Anhängern des 1. FC Köln über den Bundesliga-Aufstieg auch ist - der Polizei bereitet er vor allem Sorgen. Denn in der kommenden Saison wird es deutlich mehr Derbys mit brisanter Sicherheitslage in NRW geben. „Der Arbeitsaufwand für die Polizei wird deutlich größer als er ohnehin schon ist. Das lässt sich im Grunde nur durch eine Aufstockung des Personals bewältigen“, sagte Michael Mertens, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen.

Zudem verlangt er von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) härtere Strafen für Provokationen, gewalttätige Auseinandersetzungen und den Einsatz von Pyrotechnik. „Zuschauerausschlüsse, aber auch Punktabzüge dürfen kein Tabu sein“, sagte Mertens der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

Mit dem 1. FC Köln und dem SC Paderborn, der am Wochenende den Aufstieg schaffen könnte, spielen in der kommenden Saison womöglich gleich sieben NRW-Clubs in der Bundesliga. Das größte zusätzliche Sicherheitsproblem würden die Derbys zwischen Köln, Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf, sagte der GdP-Landesvorsitzende Mertens. Auch Duelle zwischen Köln und Schalke 04 wurden in der Vergangenheit als „Hochrisikospiele“ eingestuft.

Von einer Beteiligung der Vereine an den Kosten für Einsätze bei solch brisanten Spielen, wie sie das Bundesverwaltungsgericht im März grundsätzlich für rechtens erklärte, hält er dagegen nichts. „Muss dann auch ein Wagenbauer beim Karneval für einen Polizeieinsatz zahlen, weil er mit einem Motiv möglicherweise provoziert?“, fragte Mertens.

Auch das nordrhein-westfälische Innenministerium sieht die Entscheidung der Leipziger Richter weiterhin kritisch. Man prüfe zwar derzeit „die Voraussetzungen für die Umsetzung des Urteils für Nordrhein-Westfalen“, teilte das Ministerium auf dpa-Anfrage mit. Aber: „Sinnvoller als eine bloße Kostenbeteiligung könnten konkrete und mit den Sicherheitspartnern abgestimmte Maßnahmen der Vereine gegen Gewalttäter im Stadion sein.“

(dpa)