Brandserie im Schleidener Gymmnasium : Polizei sucht mit Fotos nach mutmaßlichem Brandstifter
Schleiden/Aachen Mehrere Brände innerhalb weniger Wochen haben am Schleidener Johannes-Sturmius-Gymnasium Millionenschaden angerichtet – es waren sogar ingesamt drei Feuer, wie am Dienstag bekannt wurde. Zugleich gingen die Ermittler mit Fotos eines Tatverdächtigen an die Öffentlichkeit.
Die gemeinsam von der Kreispolizeibehörde Euskirchen und der ermittelnden Staatsanwaltschaft Aachen am Nachmittag veröffentlichte Mitteilung besagte, dass es in den Räumen des Gymnasiums nicht nur zweimal gebrannt hatte, sondern gleich dreimal.
Es gab noch einen dritten Brand
Zusätzlich zum Feuer am 16. November, bei dem ein Millionenschaden entstand, und dem am 4. Dezember, bei dem erneut ein Schaden von rund 100.000 Euro verursacht wurde, hatte es bereits am 15. November einen weiteren Brand gegeben, über das bislang keine Einzelheiten veröffentlicht worden waren.
Es handelte sich bei diesem Feuer nach Angaben der Sprecherin der Aachener Staatsanwaltschaft Katja Schlenkermann-Pitts um einen kleineren Schwelbrand. Ein Elektrokabel habe an einem Tisch gebrannt, die Flammen seien aber von selbst erloschen. „Die Feuerwehr ist auch nicht ausgerückt.“ Der Vorfall wurde erst nach dem Großfeuer am folgenden Tag als womöglich absichtlich von Menschenhand verursacht eingestuft worden.
Fast identische Tatzeiten
Das gilt mittlerweile für alle drei Brände. „Es besteht der Verdacht, dass es sich in allen Fällen um Brandstiftung handelt“, sagte Schlenkermann-Pitts. Die Tatzeiten seien am 15. und 16. November jeweils zwischen etwa 0.30 Uhr und 1.30 Uhr sowie am 4. Dezember gegen 2.20 Uhr gewesen.
Bei den beiden ersten Taten hatte eine Überwachungskamera eine Person aufgenommen, die sich Zutritt zu dem Gebäude an der Blumenthaler Straße verschaffte. Die am Mittwoch veröffentlichten Fotos vom 15. und 16. November zeigen eine mit einer längeren Jacke bekleidete Person, die eine Kapuze über den Kopf gezogen hat. Am zweiten Tag trug sie offenbar zusätzlich eine Schirmmütze darunter.
Ein Kind als Tatverdächtiger?
Die Person wirkt auf den Bildern schlank bis zierlich. Zu Vermutungen, es könne sich dabei um ein Kind handeln, etwa einen Schüler oder eine Schülerin, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft: „Das ist Spekulation.“
Für Hinweise, die zur Ergreifung des Tatverdächtigen führen, hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt. Weitere 3000 Euro hat das Versicherungsunternehmen der Schule ausgesetzt. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Euskirchen unter der Telefonnummer 02251/799-525 oder 02251/799-0 sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Bei dem Brand in der Nacht des 16. November war der Dachstuhl eines Gebäudetraktes komplett ausgebrannt, viele Räume der Schule waren nicht mehr nutzbar.