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Oliver Schmetz und Stephan Mohne für den Nannen-Preis nominiert

In eigener Sache : Oliver Schmetz und Stephan Mohne für den Nannen-Preis nominiert

Oliver Schmetz und Stephan Mohne, Redakteure der Aachener Zeitung und der Aachener Nachrichten, sind für den Nannen-Preis 2019 in der Kategorie Lokale investigative Leistung nominiert. Die Preisträger werden am Tag der Verleihung, am 25. Mai, von der Jury gewählt und im Rahmen einer Feierstunde ausgezeichnet.

Nach dem Fall Claas Relotius war es kein leichtes Jahr für Reporter und Journalistenpreise. Schließlich war der Starreporter des Spiegel, der zuvor etliche Preise wie den Deutschen Reporterpreis in Serie abgeräumt hatte, der massiven Fälschung seiner Recherchen überführt worden. Die Debatte darüber wurde und wird intensiv geführt. Dass der Qualitätsjournalismus darunter jedoch augenscheinlich nicht gelitten hat, zeigt der diesjährige Nannen-Preis, der vormals Henri-Nannen-Preis hieß und laut seinen Initiatoren des Gruner&Jahr-Verlags (Stern) als bedeutendste Auszeichnung für Journalisten in Deutschland gilt.

Um den Preis haben sich diesmal rund 800 eingereichte Arbeiten in sieben Kategorien beworben, aus denen eine namhafte Vorjury zunächst 35 auf eine Shortlist gewählt hatte. Darunter befand sich auch in der neuen Kategorie Lokale investigative Leistung die Artikelserie von Oliver Schmetz und Stephan Mohne über dubiose Karrieren von Peronalräten in Stadt und Städteregion Aachen. Nun haben sie auch den nächsten Sprung geschafft. Ihre Arbeit gehören zu den drei nominierten in dieser Kategorie, wie die Wettbewerbsleitung am Donnerstag bekanntgab.

„Mehr Sachlichkeit bei den eingereichten Texten, mehr Strenge in den Urteilen der Juroren: Die aktuelle Debatte über journalistisches Handwerk hat unseren Wettbewerb geprägt. Umso erfreulicher, dass bei den jetzt nominierten Beiträgen die Artenvielfalt immer noch sehr groß ist“, sagte Andreas Wolfers, Leiter der Henri-Nannen-Schule und Sprecher der Hauptjury, die für die Wahl der Nominierten ebenso zuständig ist wie für die letztliche Kür der Preisträger.

Ihr gehören unter anderem „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und „heute journal“-Moderatorin Marietta Slomka an. Nominiert sind in der Kategorie Lokale investigative Leistung außerdem Recherchen von Tobias Rösmann, Rainer Schulze und Matthias Trautsch von der Rhein-Main-Zeitung, der Regionalausgabe der FAZ, die Unregelmäßigkeiten bei der hessischen Landtagswahl aufgedeckt hatten.

Ebenso in Hamburg dabei sind Gabriela Keller von der Berliner Zeitung und Ralf Schönball vom Tagesspiegel, die unabhängig voneinander über Grundstücksdeals am Checkpoint Charlie berichtet hatten. Wegen der Themengleichheit wurden ihre Beiträge zu einer Nominierung zusammengefasst. Vergeben werden Nannen-Preise zudem für die beste überregionale investigative Leistung, die beste Reportage, die beste Dokumentation, das beste Web-Projekt, die beste Reportage-Fotografie und die beste inszenierte Fotografie.