Schmuggel über Westgrenze : NRW-Zollfahnder entdeckten 2019 deutlich mehr Crystal Meth
Essen Im vergangenen Jahr stellten Zollfahnder aus Nordrhein-Westfalen deutlich mehr der synthetischen Droge Crystal Meth sicher. Die Experten sehen darin einen Hinweis darauf, dass der Schmuggel über die Westgrenze an Bedeutung gewinnt.
Nordrhein-westfälische Zollfahnder haben 2019 gut 100 Kilogramm der synthetischen Droge Crystal Meth entdeckt und damit deutlich mehr als im Jahr davor. Allein 97 Kilogramm und damit etwa zwei Drittel der bundesweit sichergestellten Gesamtmenge fanden die Ermittler bei mutmaßlichen Kurieren, die aus den Niederlanden kamen. Dies sei mehr als sechs Mal soviel wie 2018. Weitere 4 Kilo Crystal Meth konnten zusätzlich ermittelt werden, wie das Zollfahndungsamt Essen am Montag berichtete. „Die statistischen Zahlen geben Anhaltspunkte, dass der Schmuggel von Crystal Meth an der Westgrenze zu den Niederlanden enorm an Bedeutung gewinnt.“
Die Kuriere seien aus den Niederlanden über Autobahnen nach Deutschland eingereist. Der Großteil der entdeckten Drogen sei für das osteuropäische Ausland bestimmt gewesen. Im Postverkehr sichergestellte kleinere Mengen hätten ihren Ursprung in anderen Ländern als den Niederlanden. „Die Zahlen deuten auf eine Verlagerung der Produktion in die Niederlande hin“, sagte Behördensprecherin Heike Sennewald. In den vergangenen zehn Jahren sei Crystal Meth insbesondere an der Grenze zu Tschechien geschmuggelt worden.
Zahlen für die ersten Monate des Jahres 2020 lägen noch nicht vor. „Wir haber aber weiterhin eine große Menge an Sicherstellungen von synthetischen Drogen an der Westgrenze zu den Niederlanden“, sagte Sennewald. Wegen Rauschgiftkriminalität führte das Zollfahndungsamt Essen 2019 insgesamt 2575 Ermittlungsverfahren. Die Behörde ist beim Thema Rauschgift für NRW sowie die niedersächsischen Landkreise Grafschaft Bentheim und Emsland zuständig.