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Gefahren im Verkehr: NRW-Straßen sind durch den Winter stark belastet

Gefahren im Verkehr : NRW-Straßen sind durch den Winter stark belastet

Der aktuelle Winter mit seinen häufigen Wechseln zwischen Nässe und Frost könnte sich als fatal für die Straßen in Nordrhein-Westfalen erweisen. Das teilt der ADAC am Dienstag in Köln mit.

Neben der wetterbedingten Gefahr komme die wachsende Verkehrsbelastung nach der Corona-Pandemie hinzu, teilte der ADAC Nordrhein am Dienstag in Köln mit. Der Automobilclub befürchtet eine erhebliche Zunahme von Schlaglöchern.

Die Situation treffe zudem noch auf Kommunen, deren finanzielle Situation derzeit „nicht rosig“ sei. „Nichtstun sorgt für Verschlimmerung“, warnte der Automobilclub. Tiefe oder schwer zu erkennende Schlaglöcher seien besonders für Fahrrad- und Motorradfahrer gefährlich, sagte ein ADAC-Sprecher.

Viele Städte kämen selbst auf wichtigen Verkehrsachsen nicht mehr dazu, alle Schlaglöcher zu beseitigen. Die Erfahrung zeige, dass bei finanziellen Engpässen in den Kommunen an der Straßenpflege als erstes gespart werde, sagte ADAC-Verkehrsexperte Prof. Roman Suthold. „Jahr für Jahr wird auf den Straßen sichtbar, dass vielen Städten ein ordentliches Erhaltungsmanagement fehlt.“

Stark betroffene Fahrbahnen müssten richtig saniert werden. Das provisorische Ausfüllen der Löcher mit Kaltasphalt sei keine dauerhafte Lösung. „Dadurch sind die Schäden in kurzer Zeit wieder da“, so Suthold.

Schlaglöcher entstehen, wenn Regenwasser in rissige Fahrbahndecken eindringt und dann gefriert: Durch das Ausdehnen des gefrierenden Wassers wird die Fahrbahndecke angehoben. Mit dem ersten Tauwetter entstehen Hohlräume, die unter der Last der Fahrzeuge einbrechen.

Kommunen, Land und Bund haben für ihre Straßen die sogenannte Verkehrssicherungspflicht: Sie müssen Verkehrsteilnehmer vor Gefahrenstellen bewahren oder zumindest warnen. Dazu zählen auch Schlaglöcher. Der ADAC verwies auf seine App „Läuft's?“. Mit ihr könnten Schlaglöcher samt Foto und Positionsdaten gemeldet werden.

Der ADAC leite sie an die richtigen Stellen weiter, sodass die Kommunen bei einem Schadensfall zumindest nicht behaupten könnten, von dem Schlagloch nichts gewusst zu haben.

(dpa)