Regierungskoalition fordert : NRW soll IT-Berufe für Schüler mit mittlerem Abschluss öffnen
Düsseldorf Informatik-Berufe sollen nach dem Willen der nordrhein-westfälischen Regierungskoalition stärker für Jugendliche mit mittleren Schulabschlüssen geöffnet werden. In einem Antrag an den Düsseldorfer Landtag fordern CDU und FDP die Landesregierung auf, „eine Fachoberschule Informatik zu ermöglichen“. Das Parlament wird am Mittwoch darüber beraten.
Der an Berufskollegs anzudockende Ausbildungsgang könnte auch Hauptschülern mit Empfehlung, Realschülern oder G8-Gymnasiasten nach Klasse 9 einen Weg in den Mangelberuf ebnen. „Nicht nur Abiturienten sind dafür geeignet“, sagte die Berufsbildungsexpertin der FDP-Landtagsfraktion, Martina Hannen, der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Bislang seien sie aber weit überwiegend in den IT-Ausbildungsklassen vertreten. Der zunehmende Fachkräftemangel in diesem Bereich erfordere jedoch eine breitere Aufstellung.
Die Landesregierung wird daher aufgefordert, den zweijährigen Ausbildungsgang mit Haushaltsmitteln zu finanzieren und eine Stundentafel zu erarbeiten. Bildungsziel ist die Fachhochschulreife. Damit würde den Absolventen ein anschließendes Fachhochschulstudium ermöglicht. „Ein Studium ist aber nicht zwingend“, betonte Hannen. Der Fachoberschulabschluss könne auch so den Zugang zum IT-Arbeitsmarkt ebnen.