Treibhausgas-Ausstoß gestiegen : Noch mehr Autos in NRW
Düsseldorf Auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen fahren immer mehr Autos. Inzwischen sind weit mehr als 10 Millionen Pkw zugelassen. Die Folgen lassen sich an einer Umweltstatistik ablesen.
Trotz aller Diskussionen um weniger Autoverkehr und ungeachtet der zeitweisen Schließung der Autohäuser in der Corona-Pandemie ist die Zahl der Fahrzeuge in Nordrhein-Westfalen weiter gestiegen. Die gesamte Flotte wuchs nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes bis zum 1. Oktober 2020 auf landesweit gut 10,3 Millionen Pkw. Das waren knapp 100.000 Fahrzeuge mehr als zu Beginn des Jahres 2020. Auch im Oktober und November war die Zahl der Neuzulassungen hoch und erreichte in etwa die Werte der Vorjahresmonate.
Die Pkw-Dichte im bevölkerungsreichsten Bundesland bleibt damit hoch. Zu Beginn des Jahres kamen nach Zahlen des Statistischen Landesamtes auf 1000 Einwohner 570 Personenkraftwagen.
Der hohe Autobestand macht sich auch in der Umweltbilanz bemerkbar. Nach Angaben des Landesamts für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (Lanuv) haben sich die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrssektors in NRW nach einigen Jahren mit rückläufiger Tendenz von 2018 auf 2019 wieder leicht erhöht. Neuere Zahlen liegen nicht vor. Ein Grund sei der Anstieg der Kfz-Neuzulassungen, heißt es im neuen Klimaschutzbericht der Landesregierung. An den Emissionen des Verkehrssektors habe der Straßenverkehr einen Anteil von 90 Prozent. Die Personenkraftwagen seien wiederum für fast 71 Prozent des Schadstoffausstoßes des Straßenverkehrs verantwortlich.
Die Landesregierung setzt deshalb auf den Ausbau der Elektromobilität. Jeder 20. Pkw, der in Nordrhein-Westfalen neu zugelassen werde, sei mittlerweile ein Batteriefahrzeug, heißt es im Klimabericht. Im Oktober 2020 seien landesweit mehr als 44.000 Elektroautos zugelassen gewesen - gut doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Bis Jahresende erwartete das NRW-Wirtschaftsministerium deutlich mehr als 50.000 Batteriefahrzeuge im Land.