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Mehrere Optionen: Regierung skizziert Zukunft des Maastricht Aachen Airport

Mehrere Optionen : Regierung skizziert Zukunft des Maastricht Aachen Airport

Für die Zukunft des Maastricht Aachen Airport stehen vier Optionen zur Debatte, die vom Ausbau bis zur Schließung reichen. Die Provinzregierung hat am Mittwoch die Szenarien konkretisiert – und für Verwirrung gesorgt.

Eine erste Mitteilung der Provinzregierung erzeugte den Eindruck, dass sie sich für eine Schließung des Flughafens in Beek, rund zehn Kilometer nordöstlich von Maastricht, ausspricht. Eine Präferenz gebe es jedoch nicht, bestätigte ein Sprecher wenig später gegenüber dem niederländischen Nachrichtenportal 1limburg.

Bereits seit einigen Jahren ist die langfristige Sinnhaftigkeit und Profitabilität des kleinen Flughafens ein Dauerthema der lokalen Politik. Den Einnahmen durch den Frachtverkehr und des (geringen) Personenverkehrs stehen zahlreiche Beschwerden aufgrund der Lärmbelästigung gegenüber.

Das Limburger Parlament muss am 3. Juni über die Zukunft entscheiden. Konkret geht es um vier Szenarien: Ein deutlicher Ausbau auf 1,1 Millionen Passagiere und 330.000 Tonnen Fracht pro Jahr, ein eingeschränkter Ausbau (maximal 500.000 Passagiere und 227.000 Tonnen Fracht), ein schrittweiser Umbau zu einem möglichst klimaschonenden Airport mit Fokus auf Fracht und elektrisches Fliegen sowie eine endgültige Schließung.

Die Provinz ist nicht nur Eigentümer, sondern auch Betreiber, und hat am Mittwoch die möglichen Szenarien gegenüber den Parlamentariern weiter konkretisiert. So sei etwa bei einem weiteren Betrieb ein Neubau von Start- und Landebahn unumgänglich. Dieser würde mit mehr als 35 Millionen Euro zu Buche schlagen. Eine Schließung des Flughafens samt Rückbau würde 240 Millionen Euro kosten, stellt die Provinz dem gegenüber. Weitere Faktoren für die Entscheidungsfindung der Parlamentarier sind Gesundheit, Natur, Landschaft, Klima, Sicherheit und regionale Verankerung.

Für die Entscheidung forderten die Parteien zudem auch eine Information darüber, ob eine Kooperation des MAA mit dem Amsterdamer Großflughafen Schiphol möglich ist. Laut den Dokumenten der Provinzregierung sei diese durchaus beabsichtigt, die Möglichkeiten gehen bis hin zu einer Anteilsübernahme durch die Betreiber des Flughafens Schiphol. Vor dem entscheidenden 3. Juni werde es jedoch keine endgültige Klarheit über die Form der Zusammenarbeit geben.

Die endgültige Parlamentsentscheidung ist noch unklar, jedoch zeichnet sich ein Weiterbetrieb ab. Nur die kleineren Fraktionen GroenLinks und die Tierpartei sprechen sich bisher öffentlich für eine Schließung aus. Deutlich wahrscheinlicher ist ein Fokus auf den Frachtbetrieb, verbunden mit dem Ziel, deutlich ökologischer zu werden. Die Abstimmung wird ohne Fraktionszwang abgehalten.

(cheb)