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Doppelmord in Brunssummerheide: Verdächtiger Mann gefasst

Womöglich noch dritte Bluttat : Verdächtiger nach Doppelmord in Brunssummerheide gefasst

Im Zusammenhang mit dem Doppelmord in der Brunssummerheide ist ein Verdächtiger gefasst worden. Das teilte die Polizei in Heerlen am Mittwochabend mit.

Der 27-Jährige werde, so die Behörde, auch in Verbindung mit einer Bluttat in einem Waldgebiet bei Den Haag gebracht, dabei war am 4. Mai ein 56-Jähriger getötet worden. Am Dienstagmittag waren im Naherholungsgebiet Brunssummerheide, rund 20 Kilometer von Aachen entfernt ein 68-jähriger Mann und eine 63-jährige Frau im Abstand von nur rund 100 Metern gewaltsam ums Leben gebracht worden. Augenzeugen berichteten davon, dass sie erstochen worden seien. Die Ermittlungsbehörden können immer noch nicht sagen, ob die beiden Opfer willkürlich und unabhängig voneinander getötet wurden.

Um die Serie von Anschlägen ranken sich noch viele Fragen, so ist auch das Motiv noch völlig ungeklärt. Offenbar führten alle drei Opfer ihre Hunde aus, ein Hund saß in der Brunssummerheide neben dem Opfer. Die Polizei hatte bei der Suche nach dem 27-Jährigen mit dem Hinweis auf die labile geistige Gesundheit des Mannes davor gewarnt, sich ihm zu nähern. Dieser stammt aus Den Haag, hält sich aber auch regelmäßig in Süd-Limburg auf.

Die 63-Jährige wurde nach einem Bericht der Zeitung „De Limburger“ nur 400 Meter von ihrem Haus entfernt getötet. Die Polizei hatte sich über das Fernsehen an die Öffentlichkeit gewandt und nach dem 27-Jährigen mit Angaben seiner Personalien gefahndet. Zwei Stunden, nachdem der Mann auf die Fahndungsliste gesetzt worden war, konnte er gegen 22.30 Uhr auf offener Straße in Süd-Limburg gefasst werden, hieß es. Die Polizei bedankte sich bei Bürgern und Medien für die Mitarbeit.

Der 27-jährige Verdächtige beschreibt sich selbst in seinem Linkedin-Profil als neugierig und getrieben, er jogge gerne und spiele Klavier. Er stammt aus Brunssum in Süd-Limburg und war dann in den Norden der Niederlande umgezogen. Zunächst hatte er ab 2012 in Leiden seinen Bachelor erworben und später in Delft studiert, wo er mit seiner Masterarbeit beschäftigt war. Zuletzt hatte er in Den Haag gewohnt, seine Wohnung dort wurde von der Polizei durchsucht.

Ob er seine Opfer kannte, ist noch nicht geklärt, aber unwahrscheinlich. Einigermaßen gesichert ist, dass die Getöteten in keinerlei Beziehung zueinander standen. Wie die Polizei ihm auf die Spur gekommen ist, wollte sie am Donnerstag noch nicht mitteilen. Es liegt nahe, dass die Auswertung von Überwachungskameras dabei eine Rolle gespielt hat. Am Mittwochabend entschlossen sich die Fahnder, mit Bild und vollem Namen nach dem Mann zu suchen, nur wenig später wurde er festgenommen. Die Tageszeitung „De Limburger“ meldet, dass dies im Naturschutzgebiet Bemelerberg geschehen sei und er die Nacht nach den Bluttaten in der
Brunssummerheide in einer psychiatrischen Einrichtung in Maastricht verbracht habe.

Bürgermeisterin lobt Polizei und Staatsanwaltschaft

Den Haags Bürgermeisterin Pauline Krikke zeigte sich gegenüber dem „Algemeen Dagblad“ erleichtert über den Fahndungserfolg nach den aufsehenerregenden Bluttaten: „Polizei und Staatsanwaltschaft haben hervorragende und schnelle Arbeit geliefert.“ Ehemalige Studien- und Arbeitskollegen aus einer Tätigkeit in Amsterdam schildern ihn gegenüber den Medien als freundlichen, aber zurückhaltenden Menschen und zeigen sich überrascht davon, dass er jetzt wegen des Verdachts, drei Menschen ermordet zu haben, in Gewahrsam sitzt.

(hau)