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Nach Lügde: Zahl der Kinderpornografie-Ermittler verdoppelt

Mehr Durchsuchungen : Zahl der Kinderpornografie-Ermittler verdoppelt

Als Konsequenz aus dem Missbrauchsfall von Lügde hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Ermittler im Kampf gegen Kinderpornografie mehr als verdoppelt.

In den landesweit 47 Kreispolizeibehörden sei die Zahl der Stellen in diesem Bereich von 105 Ende März auf aktuell 220 erhöht worden, teilte das Landeskriminalamt in Düsseldorf am Dienstag mit. Die Zahl der nicht vollstreckten Durchsuchungsbeschlüsse sei allein von April bis Ende Juli um etwa 23 Prozent von 557 auf 428 verringert worden. Die „Rheinische Post“ hatte zuvor über diese Zahlen berichtet.

Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte die Kreispolizeibehörden im Juni aufgefordert, ihr Personal im Ermittlungsbereich Kinderpornografie mindestens zu verdoppeln. Allerdings wurde in den Kreispolizeibehörden nicht neues Personal dafür eingestellt, sondern aus anderen Kriminalitäts-Direktionen verlagert. Besonders aus den Bereichen Wohnungseinbruch und Straßenkriminalität sei wegen der jeweils sinkenden Fallzahlen Personal abgezogen worden. „Wir können nur das Personal einsetzen, das wir haben“, hatte auch Reul gesagt.

Bei den NRW-Behörden waren im Juni des laufenden Jahres 1895 Verfahren wegen des Verdachts des Kindesmissbrauchs oder der Kinderpornografie anhängig. Davon waren laut einer Bestandsaufnahme des Innenministeriums lediglich 228 Verfahren in der Auswertung.

(dpa)