Prozess in Düsseldorf : Mutmaßlicher Terrorhelfer aus Umfeld von Sven L. gesteht
Düsseldorf Ein mutmaßlicher Terrorhelfer hat den Kauf von drei Nachtsichtgeräten im Auftrag von Islamistenführer Sven L. gestanden. L. haben ihn darum gebeten, die 1440 Euro zu überweisen, sagte der 29-Jährige am Dienstag vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht aus.
Der Islamist habe dies damit begründet, dass er selbst als Hartz-4-Bezieher nicht so viel Geld auf seinem Konto haben dürfe. Die Kontoverbindung habe er ihm auf einem Zettel und das Bargeld in einem Umschlag übergeben.
Laut Anklage der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft hatte der Angeklagte gewusst, dass die Geräte für den Kampfeinsatz in Syrien bestimmt waren. Das bestritt der Angeklagte. Er habe sich nichts Böses dabei gedacht, als er der Bitte gefolgt sei, beteuerte er. Nachtsichtgeräte seien schließlich frei verkäuflich.
Ihn habe lediglich gewundert, dass L. ihm eine so große Summe Geld anvertraue, obwohl er ihn noch nicht lange gekannt habe. „Da kann ich mir ja neue Felgen von kaufen“, habe er noch gewitzelt, den Auftrag aber umgehend ausgeführt.
Wenn er gewusst hätte, dass die Geräte für eine Terrorgruppe bestimmt gewesen seien, hätte er gewiss nicht „Nachtsichtgeräte“ auf der Überweisung angegeben, sagte der in Düsseldorf geborene Bosnier. Eine Kopie des Überweisungsbelegs war auf dem Laptop des Islamistenführers entdeckt worden.