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24 Jahre alter Mordfall: Mordkommission Claudia Ruf bittet erneut um Hinweise

24 Jahre alter Mordfall : Mordkommission Claudia Ruf bittet erneut um Hinweise

Die Mordkommission „Claudia Ruf“ hat die Bevölkerung erneut um Hinweise in dem Mordfall von 1996 gebeten. In den vergangenen Wochen seien 15 neue Hinweise eingegangen, von denen mindestens einer die Ermittlungen vorangebracht habe, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

Es gehe vor allem um Männer, die sich vor 24 Jahren in Grevenbroich-Hemmerden aufgehalten haben, ohne dort gemeldet gewesen zu sein. Interessant seien auch Hinweise auf Männer, die sich nach der Tat auffällig verhalten haben.

„Wir stellen immer wieder fest, dass es durchaus mehrerer Aufrufe bedarf, bis Personen bereit sind, ihre Verdachtsmomente mitzuteilen“, so Staatsanwältin Carola Guddat. Ein Grund könnte sein, dass Konflikte im Bekannten- oder Verwandtenkreis befürchtet werden. In begründeten Fällen würden Hinweise daher vertraulich behandelt.

Die Ermittler gehen zusammen mit Profilern des LKA NRW davon aus, dass Claudia Ruf am 11. Mai 1996 entweder in eine Wohnung, Garage, Werkstatt oder sonstige Räumlichkeit des Täters gelockt wurde, oder sie auf einen Täter stieß, der mit einem Wagen in Hemmerden unterwegs war und sie zu einem verfügbaren Raum außerhalb des Ortes entführte.

Der Hund, mit dem Claudia Ruf zur Tatzeit unterwegs war, war alleine zu seinem Besitzer zurückgekehrt. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, winken 5000 Euro Belohnung. Vor einem Jahr hatten die Ermittler einen großen DNA-Massentest gestartet. Zuletzt fehlten noch von 150 ins Ausland verzogenen oder inzwischen verstorbenen Männern DNA-Proben.

Die elfjährige Claudia war 1996 in ihrem Heimatort Grevenbroich-Hemmerden südwestlich von Düsseldorf entführt, sexuell missbraucht und umgebracht worden. Ihre Leiche wurde 70 Kilometer entfernt auf einem Feldweg in Euskirchen gefunden. An ihr konnte DNA sichergestellt werden, die vom Täter stammen dürfte.

(dpa)