Druck auf Betriebe steigt : Metall-Arbeitgeber kritisieren Warnstreik
Düsseldorf Die nordrhein-westfälischen Metall-Arbeitgeber haben die Warnstreiks der IG Metall in der laufenden Tarifrunde als „unnötig und überflüssig“ kritisiert.
Die auf funktionierende internationale Lieferketten angewiesene Industrie befinde sich wegen der Coronavirus-Pandemie ohnehin in einer akuten Bedrohungslage, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen, Luitwin Mallmann, am Mittwoch. Dieser Druck werde durch die Warnstreiks noch einmal erhöht. Die Gewerkschaft bringe jetzt auch noch die Betriebe in Schwierigkeiten, „die noch genug zu tun haben“.
Die IG Metall hatte nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden am Dienstag mit Warnstreiks begonnen. Am Mittwoch beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft 1250 Beschäftigte an Aktionen. Auch am Donnerstag sind Arbeitsniederlegungen geplant. Die Gewerkschaft fordert für die rund etwa 700.000 Beschäftigten in NRW vier Prozent mehr Lohn.
Wo es in einem Betrieb schlecht läuft, soll das Geld für einen teilweisen Lohnausgleich bei einer auf vier Tage abgesenkten Arbeitszeit genutzt werden. Die Arbeitgeber haben bislang Lohnerhöhungen frühestens für 2022 in Aussicht gestellt und wollen automatische Abweichungen vom Tarifniveau für schwächere Betriebe.
Mallmann rief die IG Metall auf, „Bewegung am Verhandlungstisch“ zu zeigen. Das Ziel der Beschäftigungssicherung könne nur durch eine schnelle, tragfähige und belastbare Lösung der Tarifrunde erreicht werden. „Warnstreikaktionen machen unsicher, schaffen aber keine Perspektive, die die Beteiligten dringend erwarten“, betonte Mallmann.