Polizei im Großeinsatz : Menschen in NRW feiern den Jahreswechsel
Düsseldorf Glitzernde Raketen, ohrenbetäubende Böller - und ein Großeinsatz für die Polizei: 5500 Beamte sollen dafür sorgen, dass die Feiern zum Jahreswechsel in Nordrhein-Westfalen friedlich bleiben.
Auch Krankenhäuser und die Feuerwehren haben ihre Besetzung verstärkt. Und auch wenn die Nacht trüb und wolkenverhangen wird: Einen Regenschirm brauchen die Menschen in NRW um Mitternacht wohl nicht. „Erst in der zweiten Nachthälfte ziehen von Westen her allmählich wieder Schauer ins Land“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes am Montag.
Besonders in den Party-Städten Düsseldorf und Köln fahren die Einsatzkräfte die Sicherheitsmaßnahmen hoch. Landesweit sind mehr als doppelt so viele Beamte wie an normalen Wochenenden im Einsatz. Städte wie Düsseldorf und Dortmund haben Böllerverbote für Teile der Innenstadt erlassen. Einige Plätze, an denen es immer wieder zu gewalttätigen Zwischenfällen gekommen war, werden hell ausgeleuchtet, um erst gar keine Feierstimmung aufkommen zu lassen.
„Die NRW-Polizei tut alles, damit sich so etwas wie die Kölner Silvesternacht nicht wiederholt“, sagt Innenminister Herbert Reul (CDU). An Silvester 2015/16 waren rund um den Kölner Hauptbahnhof zahlreiche Frauen sexuell bedrängt und bestohlen worden. Im vergangenen Jahr haben sich diese Maßnahmen bereits bewährt: Es blieb weitgehend friedlich. Reul betonte aber auch: „Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit.“
Tagsüber gab es am Montag in den großen Städten in NRW noch keine großen Probleme für die Einsatzkräfte. Ein paar Anrufer hätten lediglich beklagt, dass schon am Tag in ihrer Nachbarschaft Böller gezündet worden seien.
Da, wo geböllert werden darf, warnen die Behörden vor einem sorglosen Umgang mit Pyrotechnik und vor allem vor illegalen Feuerwerkskörpern aus dem Ausland. „Obwohl in Europa nur zugelassenes Feuerwerk verkauft und abgebrannt werden darf, bieten Internethändler in den letzten Jahren zunehmend illegale Feuerwerkskörper an“, warnt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Deshalb erwartet er auch in diesem Jahr wieder massenweise illegale Böller und Raketen.
Im vergangenen Jahr wurden mehr als 7000 verbotene Feuerwerkskörper sichergestellt - 2016 waren es noch rund 2800. Dies gehe vor allem auf einzelne Großfunde zurück, sagte Heike Sennewald, die Sprecherin des Zollfahndungsamts Essen. Für 2018 zeichne sich ein weiterer Anstieg ab.
Probleme gibt es Jahr für Jahr auch durch Feinstaub, der durch das Abfeuern von Pyrotechnik entsteht. Am Neujahrstag ist die Feinstaubbelastung vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Laut Bundesumweltamt werden in der letzten Nacht des Jahres rund 5000 Tonnen Feinstaub freigesetzt. Diese Menge entspricht in etwa 17 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge.
Schon eine halbe Stunde nach Mitternacht schicken viele Städte dann die Reinigungsbetriebe los. Für das Aufräumen nach der Party sind bei den meisten Städten zusätzliche Schichten bei den Abfall- und Reinigungsbetrieben eingeplant, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Allein in Düsseldorf kommen dabei erfahrungsgemäß 80.000 bis 100.000 Liter Müll zusammen. Vor allem große Abschussbatterien und Raketenreste sollten die Feiernden nach Möglichkeit selbst einsammeln, appelliert ein Sprecher. „Die blockieren gerne die Ansaugrohre der Kehrmaschinen.“