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Mehr Studierende, aber weniger BAföG-Empfänger in NRW

Stetig sinkende Zahlen : Mehr Studierende, aber weniger BAföG-Empfänger in NRW

Die Zahl der Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen steigt seit Jahren. Dennoch gibt es seit dem Jahr 2014 einen Abwärtstrend bei BAföG-Empfängern. Dem soll aber entgegen gewirkt werden.

Wie das Statistische Landesamt am Freitag in Düsseldorf mitteilte, bezogen 2018 rund 172.000 Schüler und Studierende Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Durchschnittlich erhielten die BAföG-Empfänger 463 Euro pro Monat, was 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr ist. 2017 wurden noch 185.000 junge Menschen durch BAföG gefördert.

Im Jahr 2018 waren zwei Drittel der Empfänger Studierende (124.420). Bei den Schülerinnen und Schülern sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent auf 47.799 Empfänger. Studierende wurden mit durchschnittlich 482 Euro, Schüler mit 410 Euro unterstützt.

Dem seit 2014 sinkenden Trend der BAföG-Empfänger steht die steigende Zahl von Studierenden in NRW gegenüber. So gab es im Jahr 2018 rund 20,4 Prozent weniger BAföG-Empfänger als noch im Jahr 2013, während die Zahl der Studierenden in der selben Zeit um 12,5 Prozent gestiegen ist. Damit wird die Diskrepanz seit bereits fünf Jahren immer größer.

Auch in der Region steigen die Zahlen der Studierenden. Gab es an der RWTH im Jahr 2006 noch 30.180 Studierende, waren es im Wintersemester 2018/2019 bereits 45.256. Auch an der FH Aachen waren im Jahr 2018 rund 14500 Studierende eingeschrieben.

Wie die Statistiker weiter mitteilen, belief sich der finanzielle Aufwand der BAföG-Leistungen in NRW im vergangenen Jahr auf insgesamt rund 620 Millionen Euro und war damit um 6,9 Prozent niedriger als 2017. Während die Studierenden mittels Darlehen oder Zuschuss gefördert wurden, erfolgte die Mittelzuweisung bei Schülerinnen und Schülern ausschließlich als Zuschuss.

„Die sinkende Zahl der BAföG-Anträge ist ein Trend, dem der Bund entgegenwirken will“, sagte eine Sprecherin des Landesministeriums für Kultur und Wissenschaft. Eine Maßnahme dazu sei die aktuelle BAföG-Novelle, die am 1. August in Kraft getreten ist. Demnach sollen etwa die Freibeträge für Elterneinkommen bis 2021 um 16 Prozent steigen. Diese Freibeträge bestimmen, wie viel Eltern verdienen dürfen, damit ihre Kinder BAföG-Leistungen erhalten können.

(jas/dpa)