Studie auch für die Region : Köln hinkt beim Wohnungsbau deutlich hinterher
Interaktiv Köln/Aachen Die Millionenstadt Köln kommt beim Bau neuer Wohnungen einer Studie zufolge dem Bedarf nicht hinterher. Die Landkreise der Region schneiden besser ab, auch wenn es noch Aufholbedarf gibt.
Mit 3100 neuen Wohnungen pro Jahr habe Köln in den vergangenen vier Jahren nicht einmal die Hälfte des Wohnungsbedarfs abgedeckt. Das geht aus einer Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Im Vergleich zu anderen Kreisen und Großstädten in Nordrhein-Westfalen ist Köln damit Schlusslicht.
Die Landeshauptstadt Düsseldorf schneidet besser ab: Dort wurden den Autoren zufolge im gleichen Zeitraum 85 Prozent der fehlenden Wohnungen gebaut. Auch Bonn und Münster schneiden auf den oberen Plätzen ab, obwohl sie zu den Städten gehören, in denen notorischer Platzmangel herrscht. Weder an Wohnungen noch an Platz für weitere fehlt es in ländlich geprägteren Regionen wie dem Kreis Höxter, dem Hochsauerlandkreis oder dem Märkischen Kreis.
Ralph Henger, IW-Immobilienexperte empfiehlt Städten, sich konkrete Ziele für den Wohnungsbau zu setzen und digitale Hilfsmittel einzusetzen, um bebaubare Flächen zu erfassen.
Auch die Landkreise der Region werden in der Studie erfasst. Am besten schnitt der Kreis Heinsberg ab: Dort wurden in den Jahren 2016 bis 2018 1189 Wohneinheiten fertig gestellt. Der Wohnungsbedarf liegt bei 1063 Wohnungen. Damit ist der Bedarf zu 112 Prozent gedeckt. Das heißt, es gibt mehr neue Wohnungen als Bedarf vorhanden ist. In der Städteregion Aachen ist der Bedarf fast gedeckt (98 Prozent): Dort wurden 1525 Wohnungen gebaut, benötigt werden nach Rechnung 1551 Wohnungen. Der Kreis Düren ist in der Region das Schlusslicht: Dort kamen 872 neue Wohnungen hinzu, benötigt werden aber 1038. Damit ist der Bedarf nur zu 84 Prozent gedeckt.
Das IW stellt eine Karte zur Verfügung, auf der die Bedarfsdeckung je Landkreis in NRW dargestellt wird: