Reul froh über ruhigen 11.11. : Köln feiert das Nicht-Feiern an Karneval
Köln Köln hat laut einer Bilanz von Stadt und Polizei einen extrem ruhigen Karnevalsauftakt in Corona-Zeiten erlebt. Der Mittwoch, der 11.11., sei „ein Tag wie jeder andere auch“ gewesen, teilten die Behörden am Tag danach mit – und zeigten sich deswegen geradezu euphorisch.
Die „Verantwortung jedes und jeder Einzelnen für sich selbst und für die Gesellschaft insgesamt“ habe gesiegt, erklärte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Donnerstag. „Das macht mich stolz – und ich danke allen Menschen, die nicht nach Köln gekommen sind, nicht gefeiert haben, nicht geschunkelt und nicht gesungen haben.“
Die Polizei war „überwältigt“ und erklärte, die Beamten hätten während des gesamten Einsatzes keine Strafanzeigen aufnehmen und keine „Freiheitsentziehungen mit Karnevalsbezug“ durchführen müssen. Das Ordnungsamt berichtete nur von wenigen Verstößen. Wegen Alkoholkonsums im öffentlichen Raum seien sechs Personen angesprochen worden, in vier Fällen werde ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Wegen Verstößen gegen das Alkoholverkaufsverbot seien zwei Betriebe überprüft worden, einen erwarte nun ein Bußgeldverfahren.
Das bestägtigte auch das NRW-Innenministerium. Neben den 21 Ordnungswidrigkeits-Anzeigen in Köln gab es nur 11 weitere im Rest des Landes. Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte dazu am Donnerstag: „Ich habe es doch gewusst: Die Jecken sind vernünftige Leute. Ich freue mich, dass es am 11.11. so ruhig geblieben ist. Die meisten Bürgerinnen und Bürger haben sich verantwortungsvoll verhalten und sind zu Hause geblieben. Hoffentlich können wir im nächsten Jahr den Sessionsauftakt wieder ordentlich feiern.“
In Köln – das normalerweise am 11.11. von Hunderttausenden Karnevalstouristen besucht wird – waren alle Veranstaltungen abgesagt worden, in der ganzen Stadt galt ein Alkoholverbot auf der Straße. Damit wollte man verhindern, dass sich das Coronavirus weiter ausbreiten kann.