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Neue Studie: Ist das Rheinische Revier bald ein Datendrehkreuz?

Neue Studie : Ist das Rheinische Revier bald ein Datendrehkreuz?

Eine Analyse sieht viel Potenzial in der Region. Insbesondere drei Standorte seien für ein großes Rechenzentrum geeignet. Das NRW-Wirtschaftsministerium sieht das als große Chance für das Braunkohle-Revier.

Das rheinische Braunkohlerevier könnte eine Zukunft als Drehkreuz für Austausch, Speicherung und Nutzung großer Datenmengen haben. Eine Studie habe der Region großes Potenzial zur Errichtung von Dateninfrastrukturen bescheinigt, teilte das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium am Donnerstag in Düsseldorf mit. Untersucht wurde die Speicherung großer Datenmengen in einem „Hyperscale-Rechenzentrum“, deren Verteilung über ein Datendrehkreuz sowie die Datennutzung auf einer Gewerbefläche für Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen.

Für die Ansiedlung eines sogenannten Hyperscale-Rechenzentrums, also einer Cloud mit großen Serverkapazitäten, eignen sich demnach drei Flächen ganz besonders: Rommerskirchen und Dormagen-Nievenheim (beides im Rhein-Kreis Neuss). Außerdem halten die Studienautore Bergheim-Paffendorf im Rhein-Erft-Kreis als besonders geeignet.

„Daten entwickeln sich immer mehr zum Wachstumstreiber“, kommentierte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP). Das Rheinische Revier könne von neu geschaffenen Dateninfrastrukturen profitieren und gleichzeitig zur „digitalen Souveränität“ der regionalen Unternehmen beitragen.

Standort der Region ist ideal

Neben dem „Hyperscale-Rechenzentrum“ solle es einen sogenannten Digitalpark geben. Damit ist laut Ministerium eine Gewerbefläche in der Nähe des „Hyperscale-Rechenzentrums“ und des am gleichen Standort angesiedelten Datendrehkreuzes gemeint. Im Digitalpark sollen sich Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen ansiedeln können, die von schnellen Übertragungsgeschwindigkeiten profitieren. Dieser Park sollte maximal 30 Kilometer vom Rechenzentrum entfernt sein.

 Daten also statt Braunkohle: Das Ministerium erklärte, die Region liege geostrategisch ideal an einer Kreuzung überregionaler Datentrassen und werde als europäische Modellregion für Energieversorgungssicherheit auch nach dem Ausstieg aus der Braunkohleverstromung eine hohe Sicherheit der Stromversorgung bieten. Das Ministerium hatte die Studie in Auftrag gegeben. Spätestens 2038 soll der Abbau von Braunkohle in der Region zu Ende gehen. Der Übergang soll auch mit Projekten zu Klimaschutz, Energie, Digitalisierung und nachhaltigem Wirtschaften gestaltet werden.

(dpa/red)