Zuwanderungs- und Integrationsstatistik 2017 : Immer mehr Migranten in NRW machen Abitur
Düsseldorf Immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund machen in Nordrhein-Westfalen Abitur. Rund jeder fünfte ausländische Schulabgänger erlangte 2016 in NRW die Hochschulreife (20,2 Prozent).
Das waren rund zehn Prozentpunkte mehr als noch 2005, wie aus der Zuwanderungs- und Integrationsstatistik 2017 hervorgeht, die am Mittwoch im Integrationsausschuss des Landtags vorgelegt werden soll. Von den deutschen Schulabgängern erlangten 41,7 Prozent im Jahr 2016 die Hochschulreife - fast 14 Prozent mehr als 2005.
Auch auf dem Arbeitsmarkt werden Migranten in NRW besser integriert. Die Erwerbslosenquote sank laut Statistik im Langzeitvergleich von 19 Prozent auf 7,6 Prozent. Bei der übrigen NRW-Bevölkerung ging sie von 8,1 Prozent auf 3,6 Prozent zurück.
Rund jeder vierte Bewohner in NRW hat einen Migrationshintergrund. Das sind etwa 4,6 Millionen Menschen. Am höchsten ist der Anteil laut Statistik mit fast 40 Prozent in Leverkusen, am niedrigsten im Kreis Höxter mit gut 12 Prozent. Etwa 41 Prozent der drei- bis sechsjährigen Kinder haben ausländische Wurzeln, aber nur 13 Prozent der Älteren ab 65 Jahren. 360.000 Menschen wanderten 2016 aus dem Ausland zu, 227.000 wanderten aus NRW ab.
Bei der Verteilung der Bevölkerung gibt es in NRW deutliche regionale Unterschiede. Im Münsterland leben mit 18,3 Prozent Anteil die wenigsten Menschen mit Migrationshintergrund. In Ostwestfalen-Lippe leben die meisten Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion (38,2 Prozent). Das Ruhrgebiet hat die meisten Bewohner polnischer (18,1 Prozent) und türkischer Herkunft (25,8 Prozent), aber auch mit 31,6 Prozent die höchste Quote ausländischer Hartz IV-Bezieher.