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Aachen: Grips einschalten und Ressourcen nutzen

Aachen : Grips einschalten und Ressourcen nutzen

Ein deutsches Baby verbraucht in seinem ersten Lebensjahr mehr Papier als ein Inder in 57 Jahren - wegen der durchschnittlich 4600 benutzten Einweg-Windeln.

Klarer Fall von Massenstrom. Um die intelligente Nutzung von Energie und damit die Schonung der Umwelt ging es bei der Abschlussdiskussion des Projektes „Hirnströme statt Massenströme”.

Etwa 250 engagierte Teilnehmer und Zuhörer waren auf Einladung der Stiftung Kathy Beys und der „Aachener Nachrichten” in die Gesamtschule Aachen-Brand gekommen und waren sich einig, dass das bisherige Leben und Wirtschaften keine Zukunft haben darf, dass der Umgang mit den natürlichen Ressourcen effektiver werden muss.

In einer lockeren Podiumsdiskussion stellten die Gesamtschüler Christine Weigand, Iris Schäfer, Michael Soiron und Philipp Henn den vier Repräsentanten aus den Bereichen Umwelt, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft herausfordernde Fragen. Die Oberstufenschüler hatten die Podiumsdiskussion zum Projekt inhaltlich vorbereitet. Moderiert wurde sie von Redakteur Georg Müller-Sieczkarek.

Kein gutes Wort ließen Franz Alt, Klaus Dosch, Bärbel Höhn und Mario Ohoven an der Großindustrie. „Die mittleren und kleinen Unternehmen tun viel mehr für den Umweltschutz. Leider werden aber viele Initiativen und Patente von den Großen blockiert”, sagte der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, Ohoven.

Schnell ging es von der Industrie zur Politik, und dort kam auch Gerhard Schröder nicht gut weg. Der „Autokanzler” hänge wie ein Junkie an der Nadel der alten Energie, hieß es. „Bildung schafft Arbeitsplätze, gerade in ökologischen Zukunftstechnologien”, wies Klaus Dosch, Leiter der Aachener Stiftung Kathy Beys, auf den Zusammenhang von Bildung und Umweltschutz hin.

Dass es in Sachen Energienutzung auch clever geht, belegten zahlreiche gute Beispiele. „Wir sind verwöhnt vom deutschen Wirtschaftswunder. Aber fünfeinhalb Millionen Arbeitslose müssten uns aufwecken, die Ideen schneller umzusetzen”, erklärte Journalist und Umweltfachmann Franz Alt, warum bei vielen immer noch Massen- statt Hirnströme angesagt seien.