Explosion im Leverkusener Chempark : Gift im Rhein nach Unglück unter Richtwert
Köln Die Einleitung von Sonderabfällen und Löschwasser in den Rhein nach der schweren Explosion im Leverkusener Chempark hat nach Angaben der Bezirksregierung Köln nicht zu einer schweren Belastung geführt.
„Die Begründungen der Firma Currenta für die unmittelbar notwendige Maßnahme im Rahmen der Gefahrenabwehr ist im Nachhinein nachvollziehbar“, teilte die Bezirksregierung am Mittwoch mit. Currenta hatte nach der Explosion eines Abfalltanks in Leverkusen im Juli kontaminiertes Löschwasser über die Kläranlage in den Rhein geleitet.
Zur Kontrolle der eingeleiteten Stoffe habe man mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) ein Messprogramm aufgelegt, teilte die Bezirksregierung mit. Dabei sei zwar das Insektengift Clothianidin nachgewiesen worden, doch unterhalb des dafür gehandhabten Orientierungswertes. „Auch die Schwellenwerte der Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR) zur Auslösung des Rheinalarms wurden nicht erreicht“, stellte die Bezirksregierung fest.
Currenta hatte zu der Einleitung mitgeteilt, durch den Unfall, bei dem mehrere Stunden über 35.000 Liter Löschwasser pro Minute eingesetzt worden seien, sei das Abwasser kontaminiert worden. In dieser Gefahrenlage habe sich der Krisenstab dazu entschieden, die aufgefangenen Wassermengen in der Kläranlage zu behandeln, von wo aus sie in den Rhein geflossen seien.
Nur durch diese Maßnahme habe ein Großteil der Schadstoffe aufgefangen werden können. Allerdings seien so auch Stoffe in die Kläranlage gelangt, die dort nicht hätten abgebaut werden können. „Wir bedauern dies, hätten in der damaligen Gefahrenlage aber keine andere Option gehabt, mit der das Wasser nicht in den Rhein gelangt wäre“, rechtfertigte sich Currenta.