Neue Verbindungen : Flixtrain und ÖBB bauen Fernverkehr über Aachen aus
Aachen/Berlin/Wien Aachener Reisende werden in den kommenden Monaten von zwei neuen Bahnverbindungen profitieren. Das Reiseunternehmen Flixtrain erweitert das Angebot im Dezember, ÖBB folgt mit dem Nightjet im Januar 2020. Aber wohin fahren die Züge?
Die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) kündigte laut Traintracks.eu und Railjournal.com ab Januar 2020 einen Nightjet zwischen Wien und Brüssel an. Dieser soll auch über Aachen verkehren. Geplant sind die Fahrten von Wien nach Brüssel jeweils sonntags und mittwochs um 22.30 Uhr. Von Brüssel nach Wien zurück soll es dann am Montag- und Donnerstagabend um 18.30 Uhr gehen.
Da für die Verbindung noch neue Wagen fehlen, hat die ÖBB eine andere Lösung gefunden: Die Verbindung zwischen Wien/Innsbruck und Düsseldorf soll künftig von Köln an nach Brüssel fahren. Damit fällt der Nightjet-Stopp Düsseldorf zwar aus, neue Zwischenhalte kommen aber hinzu.
Andere Zwischenstopps des Nightjets 40490 Wien-Düsseldorf sind aktuell Linz, Passau, Regensburg, Nürnberg, Frankfurt und Mainz, bevor es durch das Mittelrheintal geht. Ob der Nightjet zwischen Wien und Brüssel die selbe Strecke verkehren wird, ist aber noch offen. Laut Traintracks wird der neue Nightjet ab Köln dann wohl auf der ICE-Strecke über Lüttich bis Brüssel fahren. In Aachen soll ein Lokwechsel vorgenommen werden, da im belgischen Eisenbahnnetz ein anderes Stromsystem herrscht.
Auch beim Bahn-Konkurrenten Flixtrain ändert sich zum Ende des Jahres einiges. Sieben neue Ziele sollen zum Fahrplanwechsel von Flixtrain ans bestehende Fernzugnetz angebunden werden. Die bisherige Verbindung zwischen Berlin und Köln wird erweitert - im Osten um die Halte Lutherstadt Wittenberg, im Westen fährt der Zug fortan bis Aachen.
Auch auf der Strecke Berlin-Stuttgart kommen die Stopps Halle (Saale), Erfurt, Eisenach und Gotha hinzu, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Aus der Flixtrain-Strecke zwischen Hamburg und Köln will das Unternehmen schneller unterwegs sein. „Auf der neuen Expressverbindung dauert die Fahrt zwischen beiden Städten nur noch gut dreieinhalb Stunden“, teilte Flixtrain mit. Bislang waren Reisende dort je nach Verbindung laut Fahrplan-Auskunft mindestens vier Stunden unterwegs.
Zudem bietet Flixtrain ab dem Frühjahr kommenden Jahres eine neue Verbindung zwischen Hamburg und Stuttgart an. „Die Strecke wird über Hannover, Göttingen, Kassel-Wilhelmshöhe, Fulda, Frankfurt, Darmstadt und Heidelberg führen“, hieß es. Bis zum Sommer sollen demnach drei Abfahrten pro Tag und Richtung angeboten werden. Flixtrain ist die Zugmarke des Unternehmens Flixmobility, das den Markt für Fernbusreisen in Deutschland mit seiner Markte Flixbus dominiert.
Während im Regional- und Güterverkehr neben der Deutschen Bahn bereits zahlreiche Wettbewerber unterwegs sind, ist der Fernverkehr bislang weiter fest in der Hand des Staatskonzerns: Flixtrain ist dort bislang der einzige deutsche Konkurrent. Anfang September hatte allerdings das Unternehmen Rheinjet aus Meerbusch bei Düsseldorf angekündigt, ab Anfang November eine Zugverbindung zwischen Stuttgart, München und Frankfurt anzubieten. Ein Zug soll dabei die drei Städte alle zwei Wochen freitags nacheinander anfahren, hieß es.
Weder der neue Wettbewerber noch der nun angekündigte Angebotsausbau von Flixtrain dürften am hohen Marktanteil der Deutschen Bahn im Fernverkehr allerdings viel ändern: Dieser lag jüngst laut Monopolkommission bei 99 Prozent.