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Dramatische Zahlen: Feldhamster in NRW fast ausgestorben

Dramatische Zahlen : Feldhamster in NRW fast ausgestorben

Lange galt der Feldhamster als Schädling, doch nun kämpft er ums Überleben. In vielen Gebieten gibt es schon gar keine Populationen des Nagers mehr, wie aus Daten der Landesregierung hervorgeht. So auch im Selfkant.

Die Landesregierung hat dramatische Zahlen zum Feldhamster-Aufkommen in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Demnach waren 2017 und 2018 in drei von zuletzt nur noch fünf Gebieten mit Feldhamster-Bauen keine lebenden Tiere mehr gesichtet worden, teilte die Regierung auf eine Anfrage der Grünen mit. 2018 habe es nur noch in Pulheim und im Selfkant Sichtungen des Nagers gegeben. Daraufhin setzte ein Auswilderungsprogramm von Hamstern aus Zuchten ein. 250 Tiere wurden 2018 und 2019 in Pulheim, Rommerskirchen und Hornbach bei Aachen ausgesetzt.

In Hornbach schien das Auswilderungsprogramm Erfolge zu zeigen: 31 Baue waren dort danach gezählt worden. In Zülpich und Selfkant gab es 2019 allerdings keine Funde mehr, sondern nur noch in den drei Auswilderungsgebieten.

Ziel der Rettungsaktion ist es, die restlichen Bestände der Population in der Köln-Aachener Bucht zu stärken. Der Feldhamster hatte bis in die 1970er Jahre noch weite Teile der linksrheinischen Bördegebiete besiedelt. Seit Mitte der 1990er Jahre ist er landesweit vom Aussterben bedroht und streng geschützt.

Einige der letzten Feldhamster (Cricetus cricetus) waren in den Jahren 2015 bis 2017 aus der Natur entnommen worden, als Grundstock für eine Erhaltungszucht.

(dpa)