Überlastung : Fast 950 Soldaten helfen in NRW-Gesundheitsämtern aus
Bonn In Nordrhein-Westfalen helfen derzeit 944 Soldaten bei Gesundheitsämtern aus. Im bevölkerungsreichsten Bundesland sind damit aktuell die meisten Soldaten im Rahmen der Corona-Amtshilfe eingesetzt.
Das teilte die Bundeswehr am Montag mit. Schwerpunkte seien auch in Bayern (694) und Berlin (396). Die Soldaten unterstützen demnach die Ämter bei der Kontaktnachverfolgung und der Kontaktpersonen-Betreuung. Vor dem Job als Kontakt-Nachverfolger erhielten sie eine Schulung zum „Containment-Scout“, so die Bundeswehr. Dabei würden sie speziell auf den Telefondienst in Gesundheitsämtern vorbereitet.
Beispielsweise im Kreis Soest unterstützen ab Dienstag 30 Soldaten bei der Kontaktnachverfolgung. Sie seien „eine große Hilfe, die erfolgreiche Arbeit unseres Gesundheitsamtes bei der Unterbrechung der Infektionsketten zu sichern und weiterzuführen“, sagte Landrätin Eva Irrgang (CDU) laut Mitteilung des Kreises, in dem rund 300.000 Menschen leben. Normalerweise habe das Gesundheitsamt 90 Mitarbeiter.
Die Belegschaft sei aber bereits durch weitere Mitarbeiter aus der Kreisverwaltung auf über 200 aufgestockt worden. Trotzdem seien mittlerweile Kapazitätsgrenzen erreicht worden. Stand Montag lag die wichtige 7-Tage-Inzidenz im Kreis Soest bei rund 47 und war damit im NRW-Vergleich am niedrigsten. Überall sonst überschritt sie den Wert 50 deutlich.
Bundesweit helfen den Angaben der Bundeswehr zufolge insgesamt fast 300 Gesundheitsämtern 4412 Soldatinnen und Soldaten. Insgesamt seien sogar 4790 Angehörige der Bundeswehr in unmittelbaren Coronavirus-Hilfeleistungseinsätzen aktiv.