Siegerehrung der Online-Schülerrallye : Die Netrace-Sieger als Stars der Manege!
Aachen Es war eine Premiere: In einem Zirkus hat die feierliche Ehrung der zehn besten Netrace-Teams in den vergangenen 16 Jahren noch nie stattgefunden. Nun war das prachtvolle Zelt des Circus Roncalli in Aachen die Kulisse für die Bekanntgabe der Platzierungen für die Top-Ten-Teams bei der 16. Internetrallye von unserer Zeitung und NetAachen.
Ein Knall nach dem anderen hallte durch die Manege, zehnmal genau. So viele blaue Ballons ließen Andreas Schneider, Geschäftsführer des Netrace-Sponsors NetAachen, und Annika Kasties, Redakteurin unserer Zeitung und Moderatorin der Feier, nacheinander platzen. In jedem stand der Name eines Teams, dessen Platzierung innerhalb der Top Ten damit bekanntgegeben wurde.
Gewonnen hat in diesem Jahr das Team TippenOhneAuszuflippen des Aachener Einhard-Gymnasiums. Fünf Mal waren sie schon beim Netrace angetreten, die 16. Auflage des Wettbewerbs markierte für die Schüler, die in diesen Tagen ihr Abitur schreiben, den Abschied – von der Schule wie vom Netrace. Das Preisgeld von 1000 Euro dürfte ihn versüßen.
Der zweite Platz ging in diesem Jahr an die Gruppe TorPedros vom Gymnasium Hückelhoven. Mit drei aktiven Teilnehmern gehörte sie zu den kleinsten Teams überhaupt. Die TorPedros und die drittplatzierte Gruppe No.Brain.No.Game. von der Käthe-Kollwitz-Schule aus Herzogenrath können sich über jeweils 750 Euro Preisgeld freuen.
Auf dem vierten Platz liegt in diesem Jahr das Team Motivianer von der Bischöflichen Marienschule Aachen. Aus Aachen kommt auch das Team auf Platz 5, die Spürnasen vom Geschwister-Scholl-Gymnasium. Beide Gruppen können sich über je 500 Euro für die Teamkasse freuen.
Auf den Plätzen 6 bis 10 folgen: die Cybermonkeys von der Realschule Heinsberg, WHB21A vom Berufskolleg Eschweiler, KuhZwei vom Gymnasium Würselen, die KogelStreetNews von der Kupferstädter Gesamtschule in Stolberg und 8tungStift vom Stiftischen Gymnasium aus Düren. Für sie gab es jeweils 250 Euro.
Bevor es spannend wurde, standen auf dem Roncalli-Gelände in Aachen aber erst einmal noch Spaß, Entdeckung und Information auf dem Programm. Antonia Walter, beim Circus für das Marketing zuständig, führte die Schülerinnen und Schüler durch die rollende Roncalli-Stadt. Rund 80 Zirkuswagen, etliche davon mehr als 100 Jahre alt, sind bei den jeweils zweijährigen Tourneen in Deutschland und Österreich unterwegs.
Die teilweise prächtigen historischen Gefährte sorgen für die nostalgische Stimmung, ebenso wie das traditionelle Zelt. Um die Atmosphäre zu bewahren, verzichten die Betreiber auch heute nicht auf die Sägespäne auf dem Boden, auch wenn der Circus seit 2018 tierfrei ist.
In der Manege selbst sorgte der Comedian Khalid Bounouar für Lacher. Bekannt ist der gebürtige Eschweiler, der mit der Truppe „Rebel Comedy“ bundesweit auf Tour geht, aus Sendungen wie NightWash und QuatschComedyClub. Der im Aachener Raum aufgewachsene Komiker jonglierte gekonnt mit Bällen wie Herkunft, Religion – und Vorurteilen über die Städte in der Region.
Die Frage, warum der Wettbewerb Netrace inzwischen seit 16 Jahren jährlich aufs Neue eine vierstellige Zahl von Teilnehmern findet, hatten zum Auftakt der Veranstaltung die Organisatoren beantwortet.
Das Besondere an der jährlichen Schülerrallye sei, so stellte NetAachen-Geschäftsführer Andreas Schneider fest, dass sie einen abstrakten Begriff wie Medienkompetenz mit Lernen, Wettbewerb und Spaß verbinde. „Das gibt es in dieser Konstellation nur beim Netrace.“
„Das Thema Medienkompetenz ist immer wichtiger geworden“, betonte Thomas Thelen, der Chefredakteur unserer Zeitung. Glaubwürdige von unglaubwürdigen Quellen zu unterscheiden, sei eine der wichtigsten Fähigkeiten unserer Zeit. Deshalb engagiere sich das Medienhaus Aachen dafür, diese Kompetenzen zu vermitteln: „Die Gesellschaft braucht junge Menschen, um die Demokratie zu bewahren.“
Erfunden wurde das Netrace im Jahr 2007, um Schülern zu helfen, in der Informationsflut Orientierung zu behalten, berichtete Wilhelm Maassen, Geschäftsführer des medienpädagogischen Instituts Promedia Maassen in Alsdorf, wo das Netrace erdacht wurde und wo es organisiert und koordiniert wird.
Heute sind es Herausforderungen wie das von künstlicher Intelligenz gesteuerte Schreibprogramm ChatGPT, dem sich Teilnehmer und Organisatoren gegenübersehen. Die Netrace-Macher testeten es intensiv, sagte Maassen: „Es kann richtige Antworten auf Fragen geben – aber genau so viele Antworten waren erdichtet und erfunden.“ Der Mensch und sein Verstand werden weiterhin zwischen richtig und falsch entscheiden müssen. Heißt: Das Netrace bleibt so wichtig wie zuvor.