Der positive Jahresrückblick : Die 20 schönsten Geschichten des Jahres 2020
Aachen Was für ein Jahr: 2020 war maßgeblich geprägt von der Coronavirus-Pandemie. Doch neben den Einschränkungen und Sorgen gab es in unserer Region auch in diesem Jahr viele positive Geschichten und inspirierende Menschen. Das hier sind die 20 schönsten Geschichten des Jahres.
1. „Die großartigsten Nachbarn, die man sich wünschen kann“
Im Juli 2018 vertilgt ein Feuer das Zuhause von Familie Thronicker in Titz. Nach dem Unglück hat die Familie eine Welle der Hilfsbereitschaft erfasst. In der zweiten Jahreshälfte 2020 nun soll der Einzug in das alte neue Zuhause passieren. Ein Feuertrauma und der Beweis, wie positiv Nachbarschaft und Nächstenliebe funktionieren können.
2. „Förster mit Herz“ retten „It’s me“ erneut
Das Wildschwein „It`s me“ war bereits im Jahr 2018 ein kleiner Medienstar: Boulevardblätter, Regionalzeitungen und verschiedene Fernsehsender stürzten sich auf den Winzling, der von Andrea Pauls in Kalterherberg großgezogen wurde. Förster Markus Wunsch hatte das Tier im April 2018 noch mit Resten der Nabelschnur bei Arbeiten im Wald gefunden. Ohne menschliche Hilfe hätte der Frischling nicht überlebt. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2020 und „It`s me“ erfreut sich immer noch bester Gesundheit. Inzwischen bringt er bereits mehr als 120 Kilogramm auf die Waage. Die Landwirtin erlebte im vergangenen Sommer allerdings einige bange Stunden: „It’s me“ war verschwunden.
3. Eine Mama, die in die Offensive geht
Nach der Geburt ihres ersten Kindes fühlte sich Jacqueline Khonnguluam unvorbereitet und brauchte Hilfe. Neben regelmäßigen Besuchen im Verein „Storchenbiss“ gründete sie die Facebook-Gruppe „Mamas aus Eschweiler“. Damit stieß sie eine Bewegung an. Neue Freundschaften und spontane Treffen mit und ohne Kindern sind da nur eine positive Seite. Und das in Zeiten, in denen Facebook und Co. eher mit Hasskommentaren, haltlosen Anschuldigungen und Diffamierungen in Zusammenhang gebracht wird.
4. Aachener auf Segeltörn von Island nach Gröndland
Michael Hübner aus Oberforstbach macht jedes Jahr eine Hochseefahrt. Auf seinen spannenden Reisen sieht er tagelang kein Land, so auch auf seiner Tour nach Ostgrönland. Im Januar wurde er mit dem Preis „Der Goldene Kompass“ ausgezeichnet.
5. Jülicherin besiegt Leukämie
Für ein paar Wochen war Judith 2017 ein Promi in Jülich. Darauf hätte die heute Neunjährige gerne verzichtet, ihre Eltern sowieso, mutmaßlich jeder, der ihre Geschichte gelesen oder gehört hatte. Die damals Sechsjährige hatte Leukämie. 3500 Menschen haben sich damals bei zwei Aktionen in Jülich und einer in Düren typisieren lassen. Heute ist Judith wieder ein Mädchen wie fast jedes andere - und freute sich beim Treffen mit unserer Redaktion im Januar darauf, bald auf eine neue Schule zu wechseln.
6. Über 10.000 kleine Tröster aus Plüsch verteilt
Seit 25 Jahren verschenken Michael und Petra Siemons „Tröstebären“. Über 10.000 hat ihr Verein „Teddys für Kinder in Not Aachen“ gespendet – für verletzte, akut erkrankte oder misshandelte Kinder. Mittlerweile fahren die Teddys in jedem Notarztwagen der Region mit.
7. Viel Unterstützung für den Wildpark Schmidt
Nachdem das Orkantief „Sabine“ im Februar im Wildpark Schmidt verheerenden Sachschaden angerichtet hat, sind die Betreiber der Anlage auf eine Welle der Hilfsbereitschaft gestoßen.
8. 140 Frauen in der Eifel nähen Mundschutzmasken
Mit einem Aufruf über Facebook, Mundschutzmasken in Heimarbeit herzustellen, fing alles an; wenigeTage später hatte sich die spontane Aktion zu einer Welle der Hilfsbereitschaft entwickelt, die die gesamte Nordeifel erfasst hat. Rund 140 Näherinnen aus Monschau, Roetgen und Simmerath haben sich im März zusammengeschlossen, um Schutzmasken herzustellen und zu helfen.
9. Die guten Nachrichten für den kleinen Ben Herrmann
Am Ende reichte ein Wort: Geschafft! So übermittelte es die Familie Herrmann über Facebook im April. Ben Herrmann hat es geschafft. In der Bonner Uni-Klinik hat der 16 Monate alte Junge zwei Infusionen des Medikaments Zolgensma erhalten. Ben leidet an Spinaler Muskelathrophie (SMA), einer unheilbaren genetischen Erkrankung. Seine Eltern hatten das Hilfswerk „Kämpft mit Ben“ gegründet, um Geld für das teuerste Medikament der Welt einzusammeln. Sagenhafte 1,6 Millionen Euro wurden innerhalb kurzer Zeit zusammengetragen.
Doch: Die Herrmanns benötigen das Geld nicht mehr, es verbleibt bei der Deutschen Muskelstiftung, die das Geld treuhänderisch verwaltet hatte. Die Barmer-Krankenkasse hatte sich bereiterklärt, die Kosten der kurzen, einmaligen Behandlung zu übernehmen.
10.Einsatzkräfte rühren mit Musik zu Tränen
Es ist wohl so etwas wie der Song des Jahres: „Immer wieder geht die Sonne auf“ in der Version der Aachener Feuerwehr und Polizei. Auf Youtube wurude das Video über 800.000 Mal aufgerufen, wochenlang hallte das Lied von Lautsprechern der Einsatzfahrzeugen durch die Straßen, um den Menschen im Lockdown Mut zu spenden. Eingesungen wurde es vom „singenden Kommissar“ Oliver Schmitt und einem ganzen Chor, bestehend aus Einsatzkräften der Polizei, der Feuerwehr und der Hilfsdienste.
11. Immer für die Patienten da sein? Ehrensache.
Er steht stellvertretend für die vielen Menschen, die in diesem Jahr ihre eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt haben, um anderen zu helfen: Peter Heuter aus Gangelt gehört mit seinen 70 Jahren eigentlich selbst zur Coronavirus-Risikogruppe, der Hausarzt blieb trotzdem im Einsatz. „Ich mache täglich zehn bis 15 Hausbesuche. Auch am Wochenende. Abends helfe ich noch in der Praxis mit. Ich lebe für diesen Beruf. Solange ich kann, mache ich weiter“, erzählte er im April.
12. Ein kontaktloser (Geld-)Segen in der Corona-Zeit
Jan Ungermann aus Kalterherberg hat im Mai bei der Sendung „Wer wird Millionär“ 32.000 Euro gewonnen. Allzu große Nervosität plagte ihn bei dieser Herausforderung vor der Fernsehkamera nicht.
13. Jülicher Fotografin hilft im Lockdown hungernden Menschen
Jennifer Dallmann-Villa war wegen ihres Fotoprojekts „#NoMotherNoChild“ nach Kolumbien gereist. Wegen Corona konnte sie nicht mehr ausreisen. In Medellín hat sie gesehen, was das Virus mit einem von Korruption und Armut gezeichneten Land und seinen Menschen macht. Deswegen hat sie eine neue Initiative ergriffen. Mit Marlon Stibel Sepúlveda García, einem Mann, der bis zum Corona-Shutdown Touristenführer in Medellín war, versorgt sie die ärmsten Kolumbianer in ihrer Umgebung mit Nahrung. Das Geld nimmt sie aus Spenden aus dem Familien- und Bekanntenkreis.
14.Stolberger düpiert die Stars um Ackermann
Dass der Top-Rennstall Bora-hansgrohe den deutschen Meistertitel bei der Rad-DM unter sich ausmacht, schien eigentlich eine klare Sache. Doch im Sprint schlägt im August plötzlich Marcel Meisen aus Stolberg zu – ein ausgewiesener Querfeldein-Radprofi.
15. Ehepaar Walter für Rettungsaktion ausgezeichnet
Beate und Martin Walter haben vor gut zwei Jahren zwei Menschenleben gerettet: Sie haben eine damals 87-Jährige und eine junge Frau Anfang 20 aus einem brennenden Haus geholt. Dafür haben sie im Oktober eine Öffentliche Belobigung und eine Rettungsmedaille erhalten.
16. 25-Jähriger steuert einen Lkw voller Hilfsgüter für Moria
Der 25-jährige Frederic Salentin hat im Oktober seinen ersten Auslandseinsatz für das Dürener THW absolviert. Er hat Zelte, Schlafsäcke, Dusch- und Waschkabinen für das Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos mit dem Lkw nach Griechenland gebracht.
17. Toller Auftritt des 1. FC Düren bei den Bayern
Mutig, selbstbewusst, frech: Die TV-Kommentatoren waren sich nach dem Auftritt des 1. FC Düren beim großen FC Bayern München einig. Das war ein starker Auftritt des Fünftligisten. Am Ende gewannen die Bayern „nur“ mit 3:0. Eine Belohnung für einen selbstbewussten Auftritt beim Allesgewinner der vergangenen Monate.
18. 2020 ist für ihn das Jahr der Heilung
Pfarrer Christoph Graaff war an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. Die Diagnose schockte den Geistlichen. Aber die Therapie schlug an. Inzwischen gilt der 52-Jährige wieder als gesund. Und er hat auch seine Arbeit wieder aufgenommen.
19. Wie wachgeküsst aus einem Alptraum
Rund ein Jahr lang hatte Reeves sich in Aachen intensiv vorbereitet, um einen Studienplatz als angehender Maschinenbauer an der RWTH zu ergattern. Dann kam Corona – und blieb. So blieb auch Christian Reeves – zwangsläufig. Denn der Inselstaat vor der Küste Venezuelas riegelte seine Grenzen aus Furcht vor der Pandemie rigoros ab – selbst für Landsleute. Der völlig mittellos in Deutschland gestrandete Christian Reeves aus Trinidad/Tobago fiel durch sämtliche soziale Netze. Bis die Aachener ein neues knüpften.
20. Einen Launenretter im „Lockdown light“
Der Hobbymusiker Julian Scott aus Geilenkirchen lässt sich in der Pandemie-Zeit etwas Besonderes einfallen, um den Menschen eine Freude zu machen: Er spielt fünf Kofferraum-Konzerte im Kreis Heinsberg.