Hochansteckende Variante : Derzeit keine landesweiten Tests auf Corona-Mutanten
Düsseldorf In Nordrhein-Westfalen werden vorerst nicht alle positiven Corona-Tests auf Virus-Mutationen untersucht. NRW will sich an die Bundesverordnung halten.
Das teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit.
„Die Verordnung sieht vor, dass je nach Anzahl an Neuinfektionen fünf bis zehn Prozent der SARS-CoV-2 positiv getesteten Proben sequenziert werden.“ Mehrere Städte lassen hingegen im Alleingang schon alle positiven PCR-Proben auf Virus-Mutationen testen - darunter Köln und Solingen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf begann damit am Montag.
Die Landesregierung hatte in der vergangenen Woche den Startschuss für eine wissenschaftliche Studie zur Verbreitung von Coronavirus-Mutationen in NRW gesetzt. Dabei geht es insbesondere um die britische und die südafrikanische Variante. Es wird davon ausgegangen, dass die britische Virus-Mutation ansteckender ist als die ursprüngliche Variante. Die Untersuchung läuft am Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster und wird mit 200 000 Euro gefördert.
Der Deutschen Stiftung Patientenschutz reicht das nicht. Die Landesregierung rede zwar viel von den Mutanten, wolle aber offenbar nicht so genau wissen, wie und wo sich die ansteckungsgefährlichere Variante tatsächlich ausbreite, kritisierte Stiftungsvorstand Eugen Brysch. „Stichproben sind kein Ersatz für konsequente Analysen.“ Die Gefahr sei groß, dass die Ausbreitung zu spät erkannt werde. Wenigstens in der Alten- und Krankenpflege müssten positiv getestete Proben sequenziert werden, forderte Brysch.