1. Region

Fälschungsversuche erkennen: Der „Fingerabdruck“ des eigenen Tippens

Fälschungsversuche erkennen : Der „Fingerabdruck“ des eigenen Tippens

Mehr oder minder in eigener Sache haben fünf Studenten der Technischen Universität Eindhoven ihr Studium erfolgreich beendet: Sie haben ihr Examen zur Forschung daran verwendet, wie man verhindert, dass Examen gefälscht werden.

Dazu nutzten sie das Schreibverhalten der Probanden, das nach ihrer Feststellung so eindeutig wie ein Fingerabdruck ist.

Die angehenden Akademiker fanden heraus: Wie schnell und kräftig jemand schreibt, wie oft und wie lange die Shifttaste oder Leertaste gedrückt wird oder wie oft man sich vertippt, ist bei jedem Menschen einzigartig und genauestens zurückzuverfolgen – und somit nachweisbar. Nimmt man also die Tippweise eines Probanden vor einer Prüfung auf, kann man später, während einer Studienarbeit zum Beispiel, feststellen, ob der richtige Autor vor dem Laptop sitzt. Zudem haben die Eindhovener eine Software entwickelt, die Alarm schlägt, wenn sich ein anderer an das digitale Prüfgerät setzt.

Damit haben die fünf Studenten eine Lösung für ein Problem gefunden, das in Corona-Zeiten allen Universitäten zu schaffen macht: Digitale Prüfungen werden üblicherweise durch eine Kamera aufgenommen, die den Studierenden und dessen Zimmer überwacht („Proctoring“). Das hat aber zu vielen Klagen wegen der Verletzung der Privatsphäre geführt.

Die findigen Studenten gründeten das Start-up Intense Solutions. „Es ist ein einfaches System und für die Studierenden unsichtbar, die nur die spezielle Software einsetzen. Die liest nicht, was inhaltlich eingegeben wird“, beschreibt einer der Gründer, Bob van der Meulen, in niederländischen Medien die Vorteile des Verfahrens – entwickelt offensichtlich ganz ohne Fälschung.

(hau)