Schwelbrände : BUND fordert Aufklärung über schwelende Bergbauhalden in NRW
Düsseldorf/Essen Kurz vor dem endgültigen Ausstieg aus der Steinkohleförderung in Deutschland fordert die Umweltorganisation BUND Aufklärung über die seit vielen Jahren schwelenden Halden aus dem Abbau.
„Allein in Nordrhein-Westfalen treten in zehn Halden lang andauernde Schwelbrände auf. Dort werden unbekannte Mengen schädlicher Gase freigesetzt“, sagte BUND-Bergbauexperte Dirk Jansen. Er beruft sich auf Angaben der zuständigen Aufsichtsbehörde, der Bezirksregierung Arnsberg. Die Kohleförderung endet offiziell Ende nächster Woche mit der letzten Ruhrgebietszeche in Bottrop.
Die Schwelbrände sind in der Region seit langem bekannt. Sie sind wahrscheinlich meist durch Selbstentzündung entstanden, weil die aufgeschütteten Steinschichten aus dem Abbau noch Kohlereste enthalten. Teils ließen sie sich über Jahrzehnte nicht löschen. Bis heute würden gefährliche Gase wie Methan, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid freigesetzt, beklagte Jansen. Die Luftbelastung im Umfeld der Halden werde zwar regelmäßig gemessen, es fehle aber eine Gesamtbilanz der Emissionen pro Halde, kritisierte der BUND. Die RAG als Zechenbetreiber müsse die Brandherde schnellstmöglich löschen und sanieren.
„Wir sehen das Problem, das alle ehemaligen Bergbaubetreiber haben“, sagte ein RAG-Sprecher. Halden mit Warmbereichen stünden unter Aufsicht der Bergbaubehörde mit regelmäßigen Messungen. Gleichzeitig versuche die RAG mit neuen Verfahren, den Sauerstoffeintrag in die Halden zu verringern - etwa durch das Einspritzen von Baustoffen oder Wasser. Dabei habe es bereits Fortschritte gegeben, sagte der Sprecher.