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Ampel spricht sich für Erhalt aus: Erkelenz plant Zukunft der Garzweiler-Dörfer

Ampel spricht sich für Erhalt aus : Erkelenz plant Zukunft der Garzweiler-Dörfer

Beim Abbau von Braunkohle geht es auch um dafür benötigtes Land. Am Tagebau Garzweiler sollen fünf Dörfer stehen bleiben. Das haben die neuen Koalitionäre in Berlin verkündet. In Erkelenz wird überlegt, wie es weitergeht. Die meisten Häuser in den Orten sind schon verkauft.

Nach dem geplanten Erhalt von fünf Dörfern am Braunkohletagebau Garzweiler will die Stadt Erkelenz mit den Bürgern und weiteren Akteuren über die Zukunft des Gebiets nachdenken. Es gebe vor Ort sehr unterschiedliche Meinungen, sagte Bürgermeister Stephan Muckel. Die große Mehrheit der Bewohner habe das Haus bereits verkauft, sei in die neuen Dörfer umgezogen oder sei sich mit dem Tagebaubetreiber RWE einig. Etwa zehn Prozent seien noch im Gespräch mit RWE oder wollten in den Dörfern bleiben.

Muckel begrüßte die Willensbekundung der künftigen Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP zum Erhalt. Er gehe davon aus, dass sie Bestand habe. „Wir haben langsam genug von Absichtserklärungen“, sagte der CDU-Politiker.

Die künftige Bundesregierung will die auf dem Gebiet von Erkelenz gelegenen Dörfer Keyenberg, Kuckum, Unterwestrich, Oberwestrich und Berverath im Westen von Garzweiler erhalten. Über den Nachbarort Lützerath mit einem verbliebenen Bauernhof sollen die Gerichte entscheiden. Die Dörfer, in denen ursprünglich etwa 1500 Menschen lebten, sind seit langem Schauplatz der Proteste von Klimaschützern gegen den Abbau von Braunkohle. Mehrere Orte wurden in den vergangenen Jahren abgebaggert.

Mit Blick auf die Ungewissheiten der Vergangenheit betonte der Bürgermeister der Stadt Erkelenz mit den rund 45.000 Einwohnern: „Das Wichtigste wird sein, dass diese Unsicherheit aufhört.“ Es solle versucht werden, bei den künftigen Planungen die verschiedenen Interessen vor Ort zu berücksichtigen. „Wir müssen transparent mit den Experten auf den Raum blicken“, sagte er. Nach dem Ende des Braunkohleabbaus soll ab 2030 im Tagebauloch Garzweiler ein See entstehen.

(dpa)