Corona : Kirchensteuern der rheinischen Kirche brechen ein
Düsseldorf Wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie brechen die Kirchensteuern der Evangelischen Kirche im Rheinland ein.
Für das abgelaufene Jahr werde mit einem Minus von 12,5 Prozent gerechnet, teilte die Kirche am Mittwoch mit. Für 2021 erwartet die zweitgrößte evangelische Landeskirche zwar eine langsame Erholung, aber trotzdem noch fünf Prozent weniger Kirchensteuereinnahmen als im Vergleichsjahr 2019.
Für den landeskirchlichen Haushalt des laufenden Jahres rechnet die Kirche mit einem Defizit von 7,5 Millionen Euro. Dieses soll aus Rücklagen gedeckt werden. Das Defizit für 2020 kann laut Finanzbericht noch nicht beziffert werden. 2019 hatte die Kirche noch einen Überschuss von 9,5 Millionen Euro erzielt. Der Haushalt 2021 wird am Freitag von der Synode verabschiedet.
Durch die Coronavirus-Krise sei der Spardruck für die Kirche noch früher als vermutet ausgelöst worden, erklärte Kirchenfinanzchef Bernd Baucks. Zwei Arbeitsgruppen sollen nun Sparvorschläge erarbeiten. Diese sollen auch die Prognosen der sogenannten Freiburger Studie einbeziehen. Demnach dürfte sich die Gesamtzahl der Mitglieder der evangelischen Kirche in Deutschland bis 2060 auf rund 10,5 Millionen halbieren.
Die rheinische Kirche hat zur Zeit etwa 2,4 Millionen Mitglieder. Ihr Gebiet umfasst Teile der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland.