Unicef-Hilfe in Kenia : Bewegende Eindrücke und eine außerordentliche Spendenbereitschaft
Aachen Einmal mehr haben die Leserinnen und Leser unserer Zeitung ihre Großzügigkeit unter Beweis gestellt und eine große Summe für unsere Aktion mit Unicef Kenia gespendet.
Diese Bilder schüttelt man nicht so leicht ab. „Kleine Kinder am Straßenrand um ein bisschen Wasser betteln zu sehen – das geht ans Herz“, sagte Redakteurin Ines Kubat und gab damit einen Einblick in die nachhaltigen Eindrücke ihrer diesjährigen Projektreise mit dem Kinderhilfswerk Unicef in den Norden Kenias.
„Seit mehr als 27 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen unseren Zeitungen und dem Kinderhilfswerk“, bilanzierte Chefredakteur Thomas Thelen am Dienstagabend vor mehr als hundert Gästen. „Und diese Partnerschaft ist für unsere Redaktion sehr wichtig.“ So wichtig, dass sie auch in diesem Jahr unsere Redakteurin auf eine Recherchereise schickte: Eine Woche lang war Kubat gemeinsam mit Unicef-Mitarbeiterin Claudia Berger in Kenia und machte sich selbst einen Eindruck von den desaströsen Folgen der anhaltenden Dürre.
In einem bewegenden Gespräch mit Freundeskreis-Moderator Bernd Büttgens berichteten die beiden von den Umständen dieser Reise, den Begegnungen mit verlassenen Kindern und dem Zwiespalt zwischen redaktioneller Pflicht zu berichten und Verantwortung gegenüber den schutzbedürftigen Kindern.
In einer Krankenstation beispielsweise hätten sie bewusst davon abgesehen, die schwer mangelernährten Kinder zu fotografieren und zu filmen: „Diese Kinder stehen zwischen Leben und Tod. Sie und ihre Eltern sind in einer äußerst verletzlichen Situation. In diesem Fall muss eine Beschreibung mit Worten den Lesern reichen“, erklärte Kubat. Claudia Berger ergänzte: „Bei Unicef gilt die Maxime: Stellt euch vor, es wäre euer Kind. Würdet ihr wollen, dass es so abgebildet wird?“
In einer Serie von zahlreichen Geschichten, Bildergalerien und Videos unter dem Motto: „Dürre in Afrika: Rettet Kenias Kinder“ haben die Leser einen kleinen Einblick in die Lebensrealität von dem Leid der Kinder erhalten. Und der bewegte die Menschen offenbar so, dass sie selbst aktiv wurden: Bis jetzt sind 443.575,10 Euro auf das Unicef-Konto von Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten eingezahlt worden. Eine gewaltige Summe, die das Leben der Kinder vor Ort maßgeblich verbessern wird.
„Wir leben in Zeiten, in der viele Menschen von Sorgen und Zukunftsängsten geprägt sind. Dementsprechend ist es nicht selbstverständlich, dass die Leserinnen und Leser so viel Geld gespendet haben“, sagte Ines Kubat und bedankte sich mit Chefredakteur Thomas Thelen für die langjährige Unterstützung vonseiten der Leserschaft.
Mit den Spendengeldern will Unicef Kenia beispielsweise Brunnen mit Solarsystemen klimaresistent machen. Außerdem werden Menschen darin ausgebildet, mangelernährte Kinder zu erkennen und ihnen Hilfe, zum Beispiel in Form von rettender Milch und Erdnusspaste, zukommen zu lassen. Und auch in den Bereich Kinderschutz werden Spendengelder fließen: Hier sorgt Unicef unter anderem dafür, dass besonders schutzbedürftige Kinder Kleidung, Hygienezubehör und Bücher bekommen, um zur Schule gehen zu können.
Während des Vortrags im neuen Medienhaus an der Dresdener Straße berichteten Kubat und Berger auch schon von einigen Erfolgen aus Kenia, die dank der Spenden ermöglicht wurden: „Der kleine Mahabub, das Gesicht unserer diesjährigen Kampagne, konnte aus seiner gefährlichen Situation gerettet werden und gilt nicht mehr als unterernährt“, berichtete Claudia Berger.
„Außerdem wurde eine Wasserleitung von dem Bohrloch, das wir besucht haben, etwa sieben Kilometer weit ins Dorf gelegt. Dadurch müssen die Frauen und Mädchen nicht mehr ihre Tage mit Wasserholen verbringen, sondern können zur Schule gehen.“ Ines Kubat ergänzte: „Mich hat auch sehr gefreut, dass Aila, die als 14-jähriges Mädchen zwangsverheiratet wurde, dank der Hilfe von Unicef bald endlich wieder in ihre Familie zurückkehren kann. Und geschieden wird.“
Diese Erfolge geben einen Ausblick darauf, wie in den kommenden Monaten weiter geholfen wird: Auch dank der Spenden unserer Leserinnen und Leser.